Ausserfernbahn
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Nachrichtenarchiv 2002 bis 2005


Sommer 2005: Freifahrt für 1er- Schüler

Die DB Regio Bayern startete die Aktion "Freie Fahrt für 1er Schüler". War dies ursprünglich nur für Schüler aus dem Gebiet des Freistaates Bayern gedacht, wurde die Aktion nach entsprechenden Interventionen auch auf Schüler des Tiroler Bezirks Reutte ausgedehnt. Damit kann jetzt auch jeder Außerferner Schüler, der mindestens eine "Eins" im Zeugnis hat, am 1. August einen ganzen Tag lang gratis Bahn fahren. Benützt werden dürfen alle Züge der DB Regio in Bayern und im Tiroler Außerfern. Als "Fahrkarte" müssen die SchülerInnen das Zeugnis im Original oder in Kopie sowie einen Schüler- oder Personalausweis mit sich führen. Fahrtunterbrechungen zwischen 0 und 24 Uhr sind beliebig oft gestattet. Bezirkshauptmann Dr. Dietmar Schennach, der am Zustandekommen dieser Regelung maßgeblich beteiligt war: "Die Flexibilität der DG Regio ist wirklich überraschend. Innerhalb kürzester Zeit wurde die Aktion aufdie Schüler hier im Bezirk ausgedehnt."

01.07.2005

Präsentationsfahrt beeindruckt Teilnehmer; Bezirkshauptmann für Engagement geehrt
"Es geht langsam voran auf der Außerfernbahn", lautete der Titel einer Informationsfahrt, zu welcher die grenzüberschreitende Arbeitsgruppe FAHRGAST-PRO BAHN Allgäu/Tirol am 14.06.2005 sämtliche Entscheidungsträger (Bürgermeister, Landräte,Landtagsabgeordnete, natürlich auch Vertreter der Bahnunternehmen) eingeladen hat, die dann erfreulicherweise auch zahlreich erschienen sind.

85 Bahnübergänge bestehen allein im deutschen Teil der Außerfernbahn zwischen Kempten(Allgäu) und Pfronten-Steinach (Grenze), 20 davon verfügen über Ampel und Schranken, 65 sind technisch nicht gesichert. Davon widerum bedeuten ausgerechnet 13(!) Überwege (z.B.wegen schlechter Sicht) für den Zug eine "Langsamfahrstelle"; d.h. der Zug muss dort auf 20 oder sogar 10 km/h abbremsen. Dies führt zu langen, unattraktiven Reisezeiten, wie die Teilnehmer im wahrsten Sinne des Wortes "er-fahren" konnten.

Bei der anschließenden Fachtagung im Gasthaus "Pfrontener Hof" berichtete Dr. Alfred Lintner vom Amt der Tiroler Landesregierung, dass für den österreichischen Abschnitt bereits ein Maßnahmenpaket im Wert von 55 Mio. Euro fix eingeplant ist, um dort die Außerfernbahn schneller und attraktiver zu machen. Allein durch eine modernere Signal- und Stellwerkstechnik könnten bereits 3 Min. Fahrzeit eingespart und gleichzeitig der Betrieb rationeller abgewickelt werden. Eine weitere Beschleunigung wird durch Verbesserung des Oberbaus, Linienverbesserungen sowie vor allem durch die Auflassung von rund 1/3 aller unbeschrankten Bahnübergänge erreicht (für die betroffenen Landwirte wird eine alternative Zufahrt ggf. zu einem technisch gesicherten Überweg gebaut). Daneben ist auch die Elektrifizierung der Teilstrecke von Reutte bis Pfronten-Steinach/ -Ried (von Innsbruck bzw. Garmisch bis Reutte fährt man schon heute elektrisch) sowie der Bau von 210m langen, auch für den Fernverkehr (ICE/-IC-Urlauberzüge!) geeigneten Bahnsteigen an den Bahnhöfen Ehrwald, Bichlbach-Berwang und Reutte im Paket enthalten.

Alle Anwesenden waren sich einig, dass auch auf deutscher Seite Einiges getan muss, um zumindest dem Problem der Bahnübergänge zu begegnen. Einige Überwege würden nicht unbedingt benötigt - um nur ein Beispiel zu nennen: Ein die Bahnlinie kreuzender Privatweg gleich am Anfang der Strecke noch im Stadtgebiet von Kempten führt zu einer einzelnen Villa; im aktuellen Bebauungsplan der Stadt ist bereits vorgesehen, dass diese künftig von der "anderen" Seite, sprich von der Rolandstraße aus, angebunden werden soll. Danach könnte der Bahnübergang komplett geschlossen werden. Dessen Realisierung, die nicht viel Geld kostet, sollte möglichst bald angegangen werden. Andere Überwege könnten anders gestaltet oder mit Ampeln und Schranken technisch gesichert werden. Danach können die Zügenicht nur schneller fahren, sondern müssen auch nicht mehr pfeifen, was für die Anwohner sicher sehr angenehm wird.

Durch die in Tirol bereits geplanten und die in Deutschland angestrebten Maßnahmen sollte sich die Gesamtfahrzeit von Kempten bis Garmisch-Partenkirchen in der Summe um eine halbe Stunde verkürzen, und die Außerfernbahn könnte ohne lange Wartezeiten sowohl in Kempten an den Allgäu-Schwaben-Takt als auch in Garmisch optimal an den Werdenfels-Takt (nach Innsbruck und auch nach München) eingebunden werden.

Bei Präsentationsfahrt und Fachtagung waren neben Politikern aus Bayern und Tirol auch VertreterInnen der Österreichischen Bundesbahnen (ÖBB), der Deutschen Bahn AG (DB-Regio und DB-Netz), des Allgäu-Express (ALEX), der RVA Regionalverkehr Schwaben-Allgäu, des Tourismus, des Amtes der Tiroler Landesregierung und der Tiroler Wirtschaft anwesend. Gemeinsam wurde vereinbart, Maßnahmen zur moderaten Beschleunigung der Züge zielstrebig und in absehbarer Zeit zu realisieren.

Am Ende der Fachtagung wurden insbesondere die Verdienste des Bezirkshauptmannes von Reutte, Dr. Dietmar Schennach, welche sich dieser als Vorsitzender des "Marketingbeirates Außerfernbahn" in der Vergangenheit zweifelsohne erworben hat, von "FAHRGAST - PRO BAHN Allgäu/Tirol" gewürdigt. Herr Jürgen Schmid überreichte Dr. Schennach im Namen von "FAHRGAST - PRO BAHN Allgäu/Tirol" das Ehrengeschenk: ein Buch vom Autor Siegfried Bufe über die Außerfernbahn. Dr. Schennach dankte mit den Worten: "Ich nehme diese Ehrung stellvertretend für all jene entgegen, welche sich in den vergangenen Jahren zugunsten der Außerfernbahn engagiert haben!"

14.06.2005

Bericht des Füssener Blatt / Allgäuer Zeitung
Pfronten (dim). - Eine engere Zusammenarbeit zwischen dem südlichen Ostallgäu und der Region Reutte/Tannheimer Tal wünscht sich Pfrontens Bürgermeister Beppo Zeislmeier beim öffentlichen Personennahverkehr. Bei einer Podiumsdiskussion in Pfronten wurde aber auch klar, dass vor einer solchen Zusammenarbeit noch etliche Hürden zu bewältigen sind.

Zunächst berichtete Magister Martin Teißl von "Fahrgast pro Bahn" in Vertretung des verhinderten Geschäftsführers Fuchshuber über ein Verkehrskonzept des Verkehrsverbundes Tirol. Zu Beginn des Projekts habe man die bestehenden Verkehre analysiert und alle mit einbezogen, beispielsweise auch Skibusse. Inzwischen seien nicht nur Touristen, sondern auch viele Einheimische auf den komfortabel vertakteten öffentlichen Verkehr umgestiegen. Bürgermeister Beppo Zeislmeier meinte dazu: "Der Vortrag bestärkt uns in dem Wunsch, so etwas mal näher anzuschauen." Man müsse die verkehrsmäßige Verknüpfung der gesamten Region überprüfen, so Zeislmeier weiter. Es würden einfach Strecken eingestellt, darüber habe er ein ganzes Bündel von Beschwerden. Dabei gebe es bestimmt ein riesiges Potenzial einer möglichen regionalen Zusammenarbeit. Man könne Synergieeffekte nutzen, das südliche Ostallgäu sollte mit der Region Reutte/ Tannheimer Tal auf vielen Gebieten zusammenarbeiten.

Aushöhlung durch Parallelverkehr

Auf die Frage von Moderator Rolf Bickelhaupt, warum Strecken eingestellt wurden, antwortete der Geschäftsführer des Regionalverkehrs Allgäu, Klaus von Petersdorff: "Der Linienverkehr wird häufig durch Parallelverkehr ausgehöhlt. Ein Bähnchen ist bei schönem Wetter sicher attraktiv, wir sollen dann allerdings bei Regen fahren". Der Leiter des Verkehrswesens beim Landratsamt Ostallgäu, Hermann Wißmiller, wies auf die enorme Kürzung der staatlichen ÖVNP-Mittel hin. Daher seien die Rahmenbedingungen für neue Projekte sehr schwierig. Bürgermeister Zeislmeier appellierte an alle Gesprächsteilnehmer: "Wir müssen unsere Kräfte bündeln. Das Konkurrenzdenken stammt aus der Steinzeit des Tourismus. Entweder man macht etwas oder man geht unter". Das veranlasste Rolf Bickelhaupt zu der Bemerkung: "Man sollte Sie zum Bürgermeister des Jahres vorschlagen, wir haben bisher von Ihnen noch kein Wort vom Sparen gehört."

Ein Ärgernis bei der Außerfernbahn wurde von Fahrgastsprecher Jürgen Schmid angesprochen. Im südlichen Pfronten müsse wegen der vielen Bahnübergänge teilweise Tempo 20 gefahren werden. Bürgermeister Beppo Zeislmeier dazu: "Da sehe ich keine Perspektive, ich verstehe die Anlieger, das geht nur über eine Flurneuregelung. Die können wir allein nicht schultern". Schmid darauf: "Wegen ein paar Leuten muss man also auch in 20 Jahren dort noch Tempo 20 fahren"? Ohne Bahnübergänge könnte man beispielsweise von Kempten bis Garmisch etwa 20 Minuten Fahrtzeit einsparen.

Unter dem Punkt Zukunftsstrategie brachte der Pfrontener Bürgermeister das Vitale Land ins Spiel. "Dort hat man mit EU-Fördergeld ein einheitliches Kassensystem für alle Bahnen der Region geschaffen. Rolf Bickelhaupt zog schließlich ein Resümee: "Ich denke, wir haben viele Probleme, aber auch einen Lösungsansatz über das Vitale Land gefunden. Nun müssen wir uns alle miteinander darum kümmern, dass etwas weiter geht".

06.10.2004

Diskussion in Pfronten: "Wir müssen unsere Kräfte bündeln"
3. Oktober 2004:
Diskussion "Beim Verkehr enger zusammenarbeiten"

Die grenzüberschreitend tätige, von Fahrgast Tirol und Pro Bahn Bayern getragene Arbeitsgruppe "Fahrgast - Pro Bahn Allgäu/Tirol" hatte sich am 03.10.2004 mit einem Informationsstand in Pfronten-Steinach am "Tag der Regionen" beteiligt.
Am Nachmittag fand ein Fachvortrag mit anschließender Diskussion zum Thema "RegioBus Achensee - ein Vorbild für den grenzüberschreitenden öffentlichen Verkehr im Allgäu und Tirol" statt. Als Moderator fungierte Dipl.-Verw. Rolf Bickelhaupt von der Fachzeitschrift "Regionale Schienen". Mag. Georg Fuchshuber (Geschäftsführer des Verkehrsverbund Tirol VVT) war aufgrund seiner Erkrankung an einer Teilnahme verhindert.

Sie diskutierten bei der Verkehrskonferenz von FAHRGAST - PRO BAHN Allgäu/Tirol im Hausdes Gastes in Pfronten:
Martin Teißl (Sprecher FAHRGAST Tirol), Bürgermeister Beppo Zeislmeier
(Pfronten), Hermann Wißmiller (Leiter Verkehrswesen Landratsamt Ostallgäu),
Helmut Zowe, Leiter Marketing DB Regio AG Allgäu),
Moderator Rolf Bickelhaupt (Fahrgast - Pro Bahn Allgäu/Tirol),
Jürgen Schmid (Leiter PRO BAHN Allgäu)
Klaus von Petersdorff (Geschäftsführer Regionalverkehr Allgäu RVA).

03.10.2004

Einladung
Sonntag, 03.10.2004: "Tag der Regionen" in Pfronten

Die grenzüberschreitende Arbeitsgruppe FAHRGAST - PRO BAHN Allgäu/Tirol beteiligt sich an diesem Aktionstag mit folgenden "Beiträgen":
  • 11.00 bis 14.45 Uhr: Infostand von FAHRGAST - PRO BAHN vor dem Haus des Gastes, Vilstalstraße 2, in der Ortsmitte von Pfronten - hier sind unter anderem Bücher über die Außerfernbahn, Infos über unsere ehrenamtliche Arbeit und der neue Folder des Marketingbeirates mit dem Wanderführer zur Außerfernbahn erhältlich
  • 15.00 bis ca. 16.30 Uhr: Fachvortrag mit anschließender Diskussion zum Thema "RegioBus Achensee" - ein Vorbild für grenzüberschreitenden öffentlichen Verkehr im Allgäu und Tirol
    Refernt: Georg Fuchshuber, Geschäftsführer des Verkehrsverbundes Tirol GmbH (VVT), Innsbruck
  • Anschl. Diskussion mit:
    - Georg Fuchshuber, Geschäftsführer Verkehrsverbund Tirol GmbH (VVT), Innsbruck
    - Klaus von Petersdorff, Geschäftsführer Regionalverkehr Allgäu GmbH (RVA), Oberstdorf
    - Jürgen Schmid, Sprecher FAHRGAST - PRO BAHN Allgäu/Tirol, Waltenhofen
    - Beppo Zeislmeier, Bürgermeister Gemeinde Pfronten
    - Helmut Zowe, Leiter Marketing DB Regio Allgäu, Kempten

    Der Verkehrsverbund Tirol GmbH hat in Zusammenarbeit mit den Gemeinden ein durchgängiges Verkehrskonzept für die Region Achensee - Tegernsee koordiniert, entwickelt und umgesetzt. Dadurch wurden sowohl für die Touristen als auch für die einheimische Bevölkerung ein nutzbares öffentliches Nahverkehrsangebot zur Verfügung gestellt. Vertaktet und auch mit den Eisenbahnen in Jenbach (Zillertalbahn und ÖBB) und in Tegernsee (Bayerische Oberlandbahn) verknotet, wurde ein beispielhaftes Angebot im Öffentlichen Personennahverkehr geschaffen.

    Zunächst wird das Konzept des RegioBus Achensee in einer Powerpoint-Präsentation vorgestellt, sodann diskutieren Vertreter aus Tirol und dem Allgäu Möglichkeiten der Attraktivierung grenzüberschreitender Verkehre in der Region.

    01.10.2004

Broschüre mit Ausflugstipps
Freizeitvergnügen pur mit der Außerfernbahn:
Broschüre mit Ausflugstipps in 2. Auflage erschienen


Vor rund vier Jahren schien der schleichende Tod bei der Außerfernbahn zuzuschlagen: Abbau der elektrischen Fahrleitung zwischen Garmisch-Partenkirchen und Ehrwald und Ankündigung der Sperre der Regionalbahn durch die Österreichische Bundesbahnen(ÖBB).
Durch eine Kraftanstrengung aus der Region mit einem beispiellosen Kampf zum Erhalt dieses umweltfreundlichen Verkehrsmittels ist es der EUREGIO VIA SALINA unter Präsident Landrat Gebhard Kaiser und der EUREGIO ZUGSPITZE-WETTERSTEIN-KARWENDEL unter Präsident Bürgermeister Ing. Erwin Seelos gelungen, den Bestand der Bahn abzusichern: Wiederaufbau der elektrischen Fahrleitung, grenzüberschreitende Anerkennung von ermäßigten Tickets, Gratis-Fahrradbeförderung, Einrichtung eines Schneeexpress, moderne und komfortable Fahrbetriebsmittel, der Einsatz von Nostalgiezügen und die Veranstaltung mehrere Bahnfeste sind einige der "Highlights" im neuen Leben der Außerfernbahn

Auch die Zukunftspläne sind ambitioniert: Verbesserte Fahrplanabstimmung im Öffentlichen Personennahverkehr, ein neues Halstestellenkonzept, Ausbau der Bahnstrecke zur Beschleunigung, Verkürzung des Taktes, Sicherung von Eisenbahnkreuzungen und der Einbau eines modernen Zugleitsystemes sind einige der vielen Punkte zur Stärkung dieser Regionalbahn.

Durch eine Partnerschaft in der Region soll die Mischung zwischen Erlebnisbahn und Alltagsbahn zum fortgesetzten Erfolg werden! Die vorliegende Broschüre "Vier Regionen - ein Ziel" ist ein kleiner 'guide' durch die Freizeitziele der Region. Damit soll das breit gefächerte Angebot für unseren Sommer- und Wintertourismus Tagesausflüglern näher gebracht werden. Damit sollen insbesondere die Tagesausflügler zur Nutzung der Bahn (ver-)führt werden!

Folgende 39 Ausflugsziele, ausgehend von allen 25 Bahnhöfen und Haltestellen der Außerfernbahn werden vorgestellt:
  • Kempten-Hauptbahnhof:
    - Allgäu-Museum
  • Bahnhof Durach:
    - Flugplatz Durach
    - Kemptener Wald
  • Haltepunkt Sulzberg-Ried:
    - Kreislehrgarten
    - Burgruine und -museum
  • Haltepunkt Bodelsberg:
    - Rottachsee
  • Haltepunkt Zollhaus-Petersthal:
    - Rottachsee
  • Bahnhof Wertach-Haslach:
    - Langlauf/Wanderung "Rund um den Grüntensee"
  • Haltepunkt Maria Rain:
    - Wallfahrtskirche Maria Rain
  • Bahnhof Nesselwang:
    - Alpspitzbahn
  • Haltepunkt Pfronten-Weissbach:
    - Bergwiesenweg
  • Bahnhof Pfronten-Ried:
    - Moor- und Streuwiesenweg
  • Bahnhof Pfronten-Steinach:
    - Breitenbergbahn
    - Planzenpfad
  • Bahnhof Vils:
    - Burgenweg (Wanderung zur Burgruine Falkenstein)
  • Haltestelle Ulrichsbrücke-Füssen:
    - Fürstenstraße (Wanderung zu den Königsschlössern)
  • Haltestelle Musau:
    - Wanderung in das Raintal
  • Haltestelle Pflach:
    - Wanderung zum Säulinghaus und -gipfel
  • Bahnhof Reutte in Tirol:
    - Festungsensemble Ehrenberg
    - Reuttener Seilbahnen - Wandern und Ski-Alpin
    - Wanderung über die Stuibenfälle zum Plansee
  • Halstestelle Heiterwang-Plansee:
    - Heiterwanger See / Plansee
    - Reiten und Kutschenfahrten
  • Haltestelle Bichlbach-Almkopfbach:
    - Almkopfbahn - Wandern
    - Sommerrodeln & Ski-Alpin
  • Bahnhof Bichlbach-Berwang:
    - Tier-, Spiel und Streichelzoo
  • Haltestelle Lähn:
    - Langlauf
    - Bikertouren
  • Bahnhof Lermoos:
    - Grubigsteinbahnen Lermoos - Wandern und Ski-Alpin
    - Sommerrodel
    - Panoramabad Lermoos
  • Bahnhof Ehrwald-Zugspitzbahn:
    - Tiroler Zugspitzbahn - Event & Ski-Alpin
    - Ehrwalder Almbahn - Wandern & Ski-Alpin
    - Bikertouren
  • Bahnhof Griesen:
    - Fahrrad-Tour
  • Bahnhof Untergrainau:
    - Zugspitze: Event & Ski-Alpin
    - Höllentalklamm
  • Bahnhof Garmisch-Partenkirchen:
    - Zugspitze: Event & Ski-Alpin
    - Skipaß "Classic Garmisch-Partenkirchen"

Einzelheiten zur Ausflugsbroschüre:

  • Herausgeber:
    Marketingbeirat Außerfernbahn, c/o Dr. Dietmar Schennach, Bezirkshauptmann von Reutte, Obermarkt 7, A-6600 Reute in Tirol
  • Redaktion:
    Rolf Bickelhaupt, FAHRGAST - PRO BAHN Allgäu/Tirol, Sittersdorf 34, A-9133 Sittersdorf (vormals: Von-Grünenstein-Straße 10, D-87634 Obergünzburg
  • Verlag:
    PRO BAHN - Verlag und Reisen GmbH, Schwanthalerstraße 74, D-80336 München

01.08.2004

März 2004: Wieder Güterzüge auf der Außerfernbahn

FAHRGAST - PRO BAHN Allgäu/Tirol fordert erneut den Wegfall der Langsamfahrstellen

Erstmals seit dem Jahr 1993 kommt mit dem "Ecco Cargo Außerfern" wieder ein Güterzug über den Grenzübergang Pfronten-Steinach auf der Strecke Kempten - Reutte/Tirol zum Einsatz. Gefahren wird der "Außerfern" mit V 100-Lokomotiven (ex DB 213) der Mittelweserbahn (MWB). Die Lokomotiven dieses Typs verfügen über eine Zulassung in Deutschland und Österreich.

Ausgehend vom Knotenbahnhof Donauwörth verkehrt ab März 2004 3-4mal wöchentlich der neue Feederzug "Außerfern" auf der Route Donauwörth - Augsburg - Buchloe - Kempten - Vils. Der "Außerfern" dient dem Transport von Einzelwaggons und Waggongruppen.
Hauptfracht sind Silowaggons mit Braunkohlestaub, welche zuvor mit dem "Austria" ab Hürth-Kalscheuren (Köln) nach Donauwörth gebracht wurden. Durch eine deutliche Erhöhung der Umlauffrequenz der eingesetzten hochwertigen privaten Silowaggons konnte eine größere wirtschaftliche Effizienz der Verkehre erreicht werden, so die Salzburger EisenbahnTransportLogistik GmbH (SETG), die zusammen mit der Salzburger Lokalbahn und der Mittelweserbahn das ECCOCARGO Netz betreibt.

Durch die Wiederaufnahme des Güterverkehrs im deutschen Abschnitt der Außerfernbahn wird der große Umweg über Hall (Tirol) - Innsbruck - Garmisch-Partenkirchen - Reutte (Tirol) vermieden.

Die Wiedereinführung des Güterverkehrs auf dem Allgäuer Abschnitt der Außerfernbahn ist für die grenzüberschreitende Arbeitsgruppe FAHRGAST - PRO BAHN Allgäu/Tirol wichtig, weil hiermit ein Deckungsbeitrag zum Erhalt der Strecke und die Legitimation für die immer wieder geforderten Ausbaumaßnahmen incl. Wegfall der Langsamfahrstellen gegeben wird. Weiteres Potential an Güterverkehrskunden zwischen Donauwörth, Kempten und Vils ist nach Auffassung von FAHRGAST - PRO BAHN gegeben und hat schon Interesse bekundet.

01.03.2004

1.Dezember 2003: Historischer Tag für die Außerfernbahn

Unbefristeter Vertrag unterzeichnet

Endgültiges Aufatmen! Aufgrund eines heute in Reutte/Tirol auf unbefristete Zeit abgeschlossenen Verkehrsdienstevertrages zwischen dem Verkehrsverbund Tirol Gesmbh (VVT) als Besteller und der DB Regio AG als Betreiberin wurde der Bahnverkehr auf dem Tiroler Abschnitt der Außerfernbahn auf eine neue, solide und sichere Basis gestellt. Der Vertrag, erstmals kündbar nach fünf Jahren, umfasst ein Volumen von jährlich knapp 330.000 Zugkilometern für dem österreichischen Abschnitt. Die Streckenabschnitte in Bayern fährt DB Regio auf Bestellung des Freistaates Bayern gesichert bis Ende 2013.

Hoher Qualitätsstandard

Dipl.-Ing. Mag. Jörg Angerer, Vorstand der Abteilung Gesamtverkehrsplanung im Land Tirol, sieht in diesem Vertrag einen wichtigen Schritt in punkto Qualität: "Zum Einsatz kommen modernste elektrische Nahverkehrs-Triebwagen ET 425 / ET 426, die einen hohen Qualitätsstandard aufweisen und damit einen zusätzlichen Anreiz zum Umsteigen auf die Bahn bewirken sollen". Auch sei vereinbart worden, dass weiterhin  "Zugbegleiter als direkte Ansprechpartner für unsere Fahrgäste zur Verfügung stehen. Denn Nahverkehr wird von Menschen zu Menschen gemacht!"

Links im Bild: Jörg Angerer, Georg Fuchshuber, Diethelm Judmaier, Ferdinand Eberle,Christoph Grimm, Berthold Huber, Dr. Dietmar Schennach

Fix sei auch, dass der Schneeexpress im Angebot bleibt, wie der Geschäftsführer des VVT Mag. Georg Fuchshuber versicherte: "Damit können Skifahrer und Langläufer zum Nulltarif die Bahn benützen, wenn sie hier im Außerfern dem Wintersportvergnügen nachgehen." Für Fuchshuber ist der Bahnverkehr im Bezirk Reutte das Rückgrat des öffentlichen Personennahverkehrs. Daher werden die regionalen Busstrecken so ausgebaut werden, dass sie als Feinverteiler für die Bahn dienen, wobei der Bahnhof in Reutte zur "Drehscheibe" im Rahmen des vorgesehenen Mobilitätskonzeptes werden wird. Der jetzt abgeschlossene Vertrag mit der DB Regio sei der "Startschuss" für dieses Konzept.

Vorbildhaft

"Ich freue mich sehr, dass mit der heutigen Vertragsunterzeichnung die Bahnstrecke durch das schöne Außerfern von DB Regio weiterhin gefahren wird. Es erfüllt uns mit Stolz, dass DB Regio seinen ersten Auslandsauftrag vom Land Tirol erhalten hat," so Berthold Huber, Vorsitzender von DB Regio Bayern zur heutigen Vertragsunterzeichnung.

Übernommen hat die DB Regio den Bahnverkehr im Februar 2001. Seither konnte die Anzahl der Fahrgäste von rund 270.000 auf 350.000 im Jahre 2002 gesteigert werden. Damit gelte die Strecke für Huber als vorbildhaft vor allem für touristische Verkehre, der daher resümierte: "Die Außerfernbahn hat Zukunft".
"Aus der Region wurde Macht entwickelt, die die Schließung der Außerfernbahn nicht zugelassen hat", betonte Bezirkshauptmann Dr. Dietmar Schennach in seiner Ansprache. Dr. Schennach, auch Vorsitzender des österreichweit beispielhaften Marketingbeirates Außerfernbahn, kündigte weitere Maßnahmen an wie Sonderzüge in die Region für Urlauber sowie regelmäßige Nostalgiezüge von Innsbruck und München.

Rolf Bickelhaupt, stv. Sprecher von FAHRGAST Tirol und stv. Leiter von PRO BAHN Allgäu, forderte im Rahmen der Vertragsunterzeichnung sowohl die Einführung des Stundentaktes auf dem Tiroler Abschnitt der Außerfernbahn als auch die Beseitigung der Langsamfahrstellen ein, um die Bahn gegenüber dem Auto wettbewerbsfähig zu machen.
Für den Fahrgast-Interessensvertreter sei es die schnellste Reaktivierung einer Bahnstrecke gewesen, die er kenne: "Von den ÖBB eingestellt, am nächsten Tag von der DB Regio reaktiviert". Er bedankte sich für die Fahrgäste und für die von ihm repräsentierten Verbände beim Land Tirol, dem VVT, der DB Regio und bei der Bezirkshauptmannschaft Reutte für ihr Engagement zur Rettung der Bahn und für die vertrauensvolle Zusammenarbeit.

Durchgehend von München nach Reutte

Das Angebot für den touristischen Verkehr wird ab 14. Dezember speziell am Wochenende dank eines neuen durchgehenden Zugs zwischen München und Reutte weiter aufgewertet. Wie die DB dabei betonte, ist der Zug für alle Ausflügler nach Ehrwald, Lermoos, zum Plansee und Reutte ideal. Er fährt um 7.31 Uhr ab München und kommt um 10.07 Uhr in Reutte an. Zurück geht es um 15.55 Uhr ab Reutte, Ankunft in München um 18.26 Uhr. Für Reisende Richtung München fährt samstags um 7.55 Uhr ein weiterer durchgehender Zug von Reutte nach München. Da dort günstige Anschlüsse zum Fernverkehr gegeben sind, ist der Zug für alle zurückreisenden Urlaubsgäste interessant, betonte Huber.
Auch für die SchülerInnen sei - so Landeshauptmannstellvertreter Ferdinand Eberle -  die Bahn durch ein neues Angebot attraktiver geworden. Jetzt gelte es, diese Pendler wieder zurück auf die Schiene zu bringen.

01.12.2003

90 Jahre Außerfernbahn
Tausende von Besuchern und die Aussagen von Politik, DB Regio Südbayern und vom Verkehrsbund Tirol (VVT) waren ausdrucksvolles Zeugnis eines klaren Bekenntnisses zur Außerfernbahn anlässlich des Festtages "90 Jahre Außerfernbahn" (Abschnitt Garmisch-Partenkirchen - Reutte). Reuttes Bürgermeister Helmut Wiesenegg unterstrich dabei vor allem die zukünftige Bedeutung: "Wir sind mit aller Kraft für die Schiene im Außerfern".

Der Bürgermeister forderte bei seiner Ansprache, die Bahn als Konkurrenz zur Strasse noch schneller und effizienter zu machen und durch den Bau des Fernpasstunnels das Außerfern an die österreichische "Westbahn" (Anm.: Bregenz - Innsbruck) anzuschließen. Desgleichen müssten die vier Kilometer von der Außerfernbahn nach Füssen (Anm.: zur sog. "König Ludwig Bahn") ebenfalls überbrückt und somit der Anschluss an den Süddeutschen Raum geschaffen werden. Wiesenegg dankte der Tiroler Landesregierung, der DB Regio Südbayern und auch der Firma Schretter & Cie. (Vils), die durch ihr Engagement für die Erhaltung der Außerfernbahn maßgeblich beigetragen hätten. Mit der Außerfernbahn, wie sie seit rund zweieinhalb Jahren verkehrt und im Grundsatz auf das Engagement von Hofrat DI Diethelm Judmaier vom Amt der Tiroler Landesregierung und dem Reuttener Bezirkshauptmann Dr. Dietmar Schennach zurückkehrt, verkehren im Schnitt derzeit rund 900 Fahrgäste am Tag. Mit dieser Steigerung um über 30 Prozent will man jetzt ein zwischen Bus und Bahn vertaktetes Verkehrsnetz im Tiroler Bezirk Reutte errichten, das dazu noch von Sonthofen über Füssen bis nach Garmisch-Partenkirchen reicht, kündigte der Chef des VVT, DI Mag. Jörg Angerer an, der genauso eine Garantie für den Bestand der Außerfernbahn abgab wie der Leiter der Angebotsplanung und des Marketing bei der DB Regio Südbayern.

14.09.2003

19.Mai 2003: Neues Fahrzeugzeitalter auf der Außerfernbahn

Leichttriebzüge der Deutschen Bahn AG erhalten Zulassung

Nach zähen Verhandlungen haben die deutschen Triebzüge ET 425, ET 426 und VT 642 die Zulassung für den österreichischen Abschnitt der Außerfernbahn (AfB) erhalten. Eine Zulassung für ganz Österreich wurde nicht erteilt.

Seit 19. Juni nun pendeln auf dem elektrifizierten Abschnitt zwischen Garmisch und Reutte in Tirol zwei ET 426. Die von ADtranz, Bombadier und Siemens gebauten 2-teiligen Elektrotriebzüge haben 100 Sitz- und 112 Stehplätze und sind bis zu 160 km/h schnell, wobei diese Geschwindigkeit auf der AfB nicht erzielt werden kann.

Überwiegend dürfte die Kapazität des ET 426 ausreichend sein. Dies trifft jedoch bei dem Frühzug für Schul- und Berufspendler (Ehrwald - Reutte) sowie an Wochenenden (Tagesausflügler) oftmals nicht zu. Nach Auffassung von Dietrich Mader, dem Leiter der Produktplanung der DB Regio AG Bayern, besteht jedoch Aussicht, den Frühzug und einige Wochenendverstärkungsfahrten auf den ET 425 umzustellen, was jedoch aus "betrieblichen Gründen" erst am turnusmäßigen Fahrplanwechsel am 14. Dezember möglich sei. Bei dem 4-teiligen ET 425 handelt es sich um den "großen Bruder" des ET 426, der etwa die doppelte Kapazität hat und der gleichen Fahrzeugfamilie entstammt.

Die Zulassung für die AfB erhalten hat auch der VT 642 (Typ "Desiro") aus dem Hause Siemens. Vorgesehen ist hier der Einsatz auf dem nicht elektrifizierten Abschnitt zwischen Kempten und Reutte. Zur Zeit fährt er bereits auf dem deutschen Abschnitt zwischen Kempten und Pfronten-Steinach (Staatsgrenze). Zwar gibt es laut Mader erste Überlegungen, den "Desiro" auch bis Reutte einzusetzen, was - so das "LOK-Magazin" (Nr. 5/2003) - "wegen der derzeit überdimensional hohen Reparaturqoute" nicht möglich sei.

Die Zulassungebehörde (ÖBB-Trassenmanagement) hat strenge Auflagen erlassen: Aus Abfertigungsgründen darf nur in Einfachtraktion gefahren werden, worunter die Flexibilität leiden wird. Ein Plus für die Fahrgäste ist jedoch, dass der Einsatz der Fahrzeuge nur mit Zugbegleitern zulässig ist. Und bei starken Schneefällen ist der Einsatz eines Spurfahrzeuges vorzusehen.

Um die Verbundenheit der Region mit ihrer Außerfernbahn zu unterstreichen, haben sich das Land Tirol und die Ferienregion Reutte entschieden, Patenschaft für jeweils einen ET 426 zu übernehmen. Am 19. Mai haben der Tiroler Landeshauptmannstellvertreter Ferdinand Eberle sowie Franz Kammerlander, Geschäftsführer des Tourismusverbandes Ferienregion Reutte, die Taufen zusammen mit Christoph Grimm, dem Leiter Angebotsplanung bei der DB Regio AG Bayern, während einer Feierstunde u.a. in Anwesenheit von Vertretern von PRO BAHN Bayern und FAHRGAST Österreich, in Reutte vorgenommen. Die Fahrzeuge zieren jetzt das Wappen des Landes Tirol bzw. das Logo der Ferienregion Reutte.

Eberle stellte in seiner Begrüßungsansprache unmissverständlich fest, dass ein längerfristiges Engagement des Landes zur Aufrechterhaltung dieses umweltfreundlichen Nahverkehrsmittels geplant ist: Das Land Tirol steht vor unmittelbarem Abschluss einer Vereinbarung mit der DB Regio AG, um den Personenfahrgastverkehr auf der Außerfernbahn um weitere 10 Jahre zu sichern.

Der Marketingleiter der DB Regio Christoph Grimm stellt klar, dass die Außerfernbahn als regionsverbindende Bahn für die DB Regio AG von großer Bedeutung ist. Er lobte insbesondere die Partnerschaft in der Region, die beispielgebend für alle von der Schließung bedrohten Regionalbahnstrecken ist. Nur diesem starken Auftritt in der Vergangenheit war es zu verdanken, dass die Schließung der Außerfernbahn verhindert werden konnte.

Grimm, Eberle und BH Schennach vom Marketingbeirat Außerfernbahn stellten fest, dass es ihr Ziel ist, durch gemeinsame, verstärkte Marketingarbeit mehr Leute an dieses umweltfreundliche Nahverkehrsmittel zu binden. Für den Spätherbst 2003 ist eine massive Bewerbung der Fahrschüler auf der Strecke der Außerfernbahn vorgesehen.

19.05.2003

12.11.2002: Außerfernbahn- Gipfel im Bayerischen Landtag
"FAHRGAST - PRO BAHN" und CSU wollen"flotteren" Fahrplan

München - Die Außerfernbahn "flotter" zu machen, das war das Thema eines Fachgesprächs mit Vertretern der CSU-Fraktion im Bayerischen Landtag, des Verkehrsministeriums und der Fahrgastverbände "PRO BAHN Allgäu" und "FAHRGAST Tirol", das jetzt im Bayerischen Landtag in München stattfand. So könne nach Auffassung der Arbeitsgruppe "FAHRGAST - PRO BAHN Allgäu/Tirol", die von den österreichischen und deutschen Fahrgastverbänden zur Förderung des grenzüberschreitenden öffentlichen Personennahverkehrs getragen wird, die Fahrzeit auf der Gesamtstrecke von Kempten über Reutte bis nach Garmisch um fast eine halbe Stunde reduziert werden.

Hauptproblem für die "Langsamkeit" sind insbesondere im Allgäuer Teil der Bahn die nicht gesicherten Bahnübergänge, die teilweise nur selten genutzt werden wie Feldwege für die Landwirtschaft, die von den Zügen nur mit 20 km/h, teilweise gar mit 10 km/h befahren werden dürfen. Derartige Übergänge - so fordern die Fahrgastverbände in einer vom Allgäuer PRO BAHN Regionalleiter Jürgen Schmid erstellten Studie "Maßnahmen zur Beschleunigung der Außerfernbahn" - sind entweder völlig zu beseitigen, durch Unterführungen zu ersetzen oder mit technischen Anlagen (Ampel und Schranken) zu sichern.

Im Tiroler Teil dagegen sind insbesondere Brücken nicht mehr in einem einwandfreien Zustand, so dass vom Triebwagenführer auf 40 km/h, in einem Fall gar auf 10 km/h abgebremst werden muss.

Sowohl im deutschen als auch im österreichischen Teil der Bahn ist der Oberbau in einem äußerst bedenklichen Zustand, im Bereich Nesselwang bis Pfronten-Weissbach sowie von Pfronten-Ried bis Pfronten-Steinach sei eine Totalsanierung längst überfällig.
Würden alle vorgeschlagenen Infraskstruktur-Maßnahmen erfolgen, könne - so die Fahrgastverbände - die Fahrzeit auf der Gesamtstrecke von derzeit 2:23 auf 1:55 Stunden reduziert werden, was auch dringend notwendig sei, denn: Aufgrund von Fahrplanänderungen des "Werdenfels-Taktes" können ab 15. Dezember 2002 in Kempten die dortigen Anschlüsse des "Allgäu-Schwaben-Taktes" überwiegend nur noch mit langen Wartezeiten erreicht werden.

Für die Bewohner im Außerfern, die insbesondere an einer schnelleren Verbindung in ihre Landeshauptstadt Innsbruck interessiert sind, könne die Fahrzeit von derzeit rund zweieinhalb Stunden auf unter zwei Stunden, von Reutte nach Innsbruck, reduziert werden, wenn - so "FAHRGAST - PRO BAHN Allgäu/Tirol" - neben den notwendigen Maßnahmen auf der Außerfernbahn auch auf der anschließenden Mittenwaldbahn von Garmisch nach Innsbruck notwendige Maßnahmen der Infrastruktur ergriffen und ein "strafferer, intelligenter Fahrplan" eingeführt werde.

Ministerialrat Dr. Kurt Bechtold, im Bayerischen Verkehrsministerium zuständig für die Verkehrsdurchführung und die Regionalisierung im Eisenbahnwesen, sagte noch für dieses Jahr eine Prüfung der von den Fahrgastverbänden vorgeschlagenen Infrastruktur-Maßnahmen, die ihren Ursprung in der u.a. von den Ländern Bayern und Tirol in Auftrag gegebenen Interreg-II-Studie "Zukunft der Außerfernbahn" hat, zu. Gemeinsam waren die CSU-Abgeordneten und die Fahrgast-Vertreter der Auffassung, dass die Fahrzeitverkürzung nicht nur für die Pendler, sondern insbesondere auch für den Tourismus unbedingt notwendig sei. Nach Auffassung von Staatssekretär a.D. und Landtagsabgeordneten Alfons Zeller würde sich die Sanierung gerade jetzt anbieten, da das Land Tirol nunmehr die DB Regio AG für 10 Jahre mit der Betriebsführung des Personenverkehrs beauftragt habe, damit die Gesamtstrecke längerfristig gesichert sei und sich somit die Investitionen auch lohnen würden.

Der Tiroler Sprecher von FAHRGAST Österreich, MMag. Martin Teißl, hat bei dem Gespräch deutlich gemacht, dass er alles unternehmen werde, damit das jetzige Gespräch im kommenden Jahr beim dann neuen österreichischen Infrastrukturminister in Wien seine Fortsetzung findet, um zu gewährleisten, dass die vorgeschlagenen Beschleunigungen vom Außerfern bis nach Innsbruck auch tatsächlich realisiert werden. Die ehrenamtlich tätigen Fahrgastvertreter wollen auf diese Weise ein Modellprojekt verwirklicht sehen, das u.a. auch die politisch Verantwortlichen des Landes Tirol dazu bewegen soll, in Zusammenarbeit mit dem Land Südtirol zur moderaten Beschleunigung der Pustertalbahn eine analoge Interreg-Studie in Auftrag zu geben. Denn die Tiroler Verkehrspolitik ist nach Ansicht der Fahrgastvertreter verpflichtet, den bestehenden Tiroler Regionalbahnen durch Schaffung entsprechender Rahmenbedingungen eine tragende Funktion im Öffentlichen Personen- aber auch Güterverkehr zuzuweisen, um so das Straßennetz spürbar zu entlasten.

12.11.2002

15.September 2002: Tausende feiern ihre Bahn

Es war eine Demonstration der Region für "ihre" Außerfernbahn:
Tausende waren gekommen, um am 15. September das "vielleicht längste Bahnfest der Welt" zu feiern. An diesem "Außerfernbahntag" wurde gleichzeitig die neu errichtete Oberleitung zwischen der österreichisch-deutschen Staatsgrenze bei Ehrwald/Griesen und Garmisch-Partenkirchen symbolisch "unter Strom" gesetzt.


15.09.2002

9.Juni 2002: Für die Außerfernbahn etwas tun
FAHRGAST - PRO BAHN Allgäu/Tirol setzt weiteres Zeichen
"Wer die Außerfernbahn will, muss dafür auch etwas tun!" Mit dieser Botschaft begrüßte der Vilser Bürgermeister Otto Erd am Bahnhof rund 100 Gäste aus Anlass der feierlichen Eröffnung und Beschilderung des "Burgenweg Vils - Pfronten". Mit dieser Aktion hat die von "FAHRGAST Österreich" und von "PRO BAHN Bayern" gebildete grenzüberschreitende Arbeitsgruppe "FAHRGAST - PRO BAHN Allgäu/Tirol" nach der "Fürstenstraße" (siehe Bericht in FAHRGAST Nr. 3/2001) einen weiteren Wanderweg zur Förderung der Außerfernbahn (AfB) von der Lebenshilfe Reutte ausschildern lassen. Der Verlauf des jetzt ausgeschilderten Burgenweges vom Bahnhof Vils (Tirol) zum Bahnhof Pfronten-Steinach (Bayern) ist in einem jetzt von "FAHRGAST - PRO BAHN Allgäu/Tirol" herausgegebenen Folder ausführlich beschrieben. 

Der stellvertretende Tiroler Landessprecher Dipl.-Verwaltungswirt Rolf Bickelhaupt von "FAHRGAST Österreich" nahm die eingangs geschilderten Worte von Bürgermeister Erd auf und regte in seiner Ansprache vor rund 100 Teilnehmern die Verlegung des am Stadtrand von Vils ungünstig gelegenen Bahnhofes in das Stadtinnere an. Auch damit würde sich die Attraktivität der AfB gerade für die Einwohner und Urlaubsgäste steigern lassen. Beendet wurde die von der Stadtgemeinde Vils ausgerichtete Feierlichkeit mit der Enthüllung des ersten Wegweisers durch Roland Deutsch von der Werkstätte der Lebenshilfe Reutte zu den Klängen der vollzählig angetretenen rund 40-köpfigen Bürgerkapelle Vils.

Zuvor hatte die Gemeinde Pfronten mit rund 70 Gästen eine Festveranstaltung organisiert, auf der Bürgermeister Josef Zeislmeier sich bei "FAHRGAST - PRO BAHN Allgäu/Tirol" ausdrücklich für deren Aktivitäten zum Erhalt der AfB bedankte und die Grüße des Ostallgäuer Landrates Johann Fleschhut überbrachte. Mag. Dr. Peter Romen forderte für die Arbeitsgruppe in seiner Ansprache von der Deutschen Bahn AG und vom Freistaat Bayern für den deutschen Abschnitt der AfB die Erhöhung der Geschwindigkeit durch Streckensanierungen und durch Sicherung von Bahnübergängen, um insbesondere für Berufspendler die Bahn interessanter zu machen.

18 Wegweiser waren notwendig, um den grenzüberschreitenden Burgenweg auszuschildern. Die Gesamtkosten betragen rund 2.400 €, wobei das "Transitforum Austria/Tirol", dessen Obmann Fritz Gurgiser an den Feierlichkeiten teilnahm, die Kosten für sieben Wegweiser übernommen hat. Weitere Einzelspender sind die Tiroler Landtagsabgeordnete Dr. Maria Unterlercher (SPÖ) und der Pinswanger Bürgermeister Karl Wechselberger (ÖVP). In einer Grußbotschaft hatte der österreichische Verkehrsminister Mathias Reinhold (FPÖ) der Veranstaltung "alles Gute und viel Erfolg" gewünscht.

09.06.2002

Bahn frei für den Kunstzug
Die Kulturzeit Reutte sorgt für farbenfrohe Bewegung.Ein Zug der Außerfernerbahn wurde künstlerisch gestaltet.

REUTTE (klim). Spraydosen, Pinsel und Air-Brush-Geräte prägten am Wochenende das Bild am Reuttener Bahnhof. Die heimische Gruppe "Contigo" und andere namhafte Außerferner Künstler verzierten die 60 Meter lange Garnitur innen und außen mit Graffitis und anderen außergewöhnlichen Werken. Mundartgedichte auf Zugfenstern, Holzreliefs in den Abteils oder von der Decke hängende abstrakte Beobachter prägen den Kunstzug zusätzlich. Das "bewegliche Meisterwerk" wird übrigens im normalen Personenverkehr in Südbayern und im Außerfern eingesetzt - die Kulturzeit Reutte entwickelt so eine nachhaltige Wirkung. Obfrau Sissi Taferner bedankt sich bei der DB Regio AG, die die Waggons zur Verfügung stellt, und bei allen beteiligten Künstlern: "Sie haben nicht nur etwas fürs Auge geschaffen, sondern werden zukünftige Zug-Passagiere auch zum Nachdenken anregen."

09.06.2002

September 2002: Oberleitung fertiggestellt

NEUE OBERLEITUNG ZWISCHEN GARMISCH-PARTENKIRCHEN UND GRIESEN

Mit der Aufstellung des ersten neuen Oberleitungsmastes auf dem rund 13 km langen Abschnitt der Außerfernbahn zwischen Garmisch-Partenkirchen und Griesen/Staatsgrenze wird nun seit 10. Juli 2002 auch für jeden sichtbar, dass die Weichen für eine erfolgreiche Zukunft der Außerfernbahn endgültig gestellt wurden. In den kompletten Neubau der Oberleitung investiert die DB Netz AG bis zum September dieses Jahres 2,3 Millionen EURO (ca. 4,5Mio D-Mark). Nach einer Zwischenetappe mit Dieselbetrieb im Personen- und Güterverkehr kann dann wieder zwischen Garmisch und Reutte durchgehend elektrisch gefahren werden.

Am symbolischen Baubeginn nahmen auf Einladung der DB Vertreter der Tiroler Landesregierung und des Bayerischen Wirtschaftsministeriums sowie Vertreter der Kommunalpolitik aus Tirol und Bayern, darunter Bezirkshauptmann Dr. Dietmar Schennach (Reutte) und Landrat Harald Kühn (Garmisch-Partenkirchen), die Grußworte überbrachten, sowie Vertreter der grenzüberschreitenden Arbeitsgruppe "FAHRGAST - PRO BAHN Allgäu/Tirol" teil. Von einer sicheren Zukunft der Außerfernbahn ist Rainer Stretz vom DB Netz Korridormanagement Südbayern überzeugt, der in seiner Begrüßungsrede wörtlich sagte: "Die Langfristigkeit der Schienenverkehre, auf die man sich grenzüberschreitend verständigen konnte, rechtfertigt diese Investition".

Im Rahmen der Erneuerung der Oberleitung auf dem deutschen Teil der Strecke werden 291 Masten aufgestellt, gleichzeitig werden Gleis- und Weichenerneuerungen im Bahnhof Griesen durchgeführt. Die altersschwache Oberleitung zwischen Garmisch und Griesen musste nach fast 90 Jahren Betrieb im Oktober 2000 aus Sicherheitsgründen abgebaut werden. Die DB dazu: "Ein von DB Netz damals bereits geplanter Neubau musste gestoppt werden, weil von Seiten des Personenverkehrs aus Österreich Zweifel über die weitere Bedienung aufkamen".

Die Wende kam, als Mitte 2001 die DB Regio AG vom Land Tirol den Auftrag bekam, auch den österreichischen Abschnitt der Außerfernbahn zu bedienen. Mit dieselgetriebenen Regionalzügen konnte die DB daraufhin auch durchgehende Verbindungen auf der touristisch reizvollen Strecke von Garmisch-Partenkirchen über Ehrwald, Reutte und Pfronten nach Kempten anbieten.

Die Arbeiten werden spätestens am Freitag, 13. September beendet sein, ab 15. September bereits werden die Güterzüge auf elektrischen Betrieb umgestellt. Die Umstellung im Personenverkehr auf elektrischen Betrieb erfolgt zum turnusmäßigen Fahrplanwechsel im Dezember dieses Jahres.

01.09.2002

21. Februar 2002: Regionalbahnen sichern durch Partnerschaften mit den Regionen

Erfolgreiches Symposium von FAHRGAST

Regionalbahnen können in der Zukunft nur durch Partnerschaften mit der jeweiligen Region bestehen! Das ist die zentrale Botschaft des Symposiums "Regionalbahnen:Wegweiser", das im Februar 2002 im vollbesetzten Saal des CENTRUM 166, dem Kultur- und Kommunikationszentrum der Gewerkschaft der Eisenbahner (GdE) in Wien stattfand. Anhand des Beispieles Außerfernbahn wurden dabei in dem von FAHRGAST Österreich mit Unterstützung der GdE und der grenzüberschreitenden Arbeitsgruppe "FAHRGAST - PRO BAHN Allgäu/Tirol" durchgeführten Symposiums Möglichkeiten erörtert, wie durch erfolgreiche Marketingstrategien die Schließung von Regionalbahnen verhindert bzw. bereits eingestellte Linien wieder reaktiviert werden können.

Akzeptanz in der Bevölkerung heben

Bezirkshauptmann Dr. Dietmar Schennach aus Reutte schilderte dabei die Notwendigkeit einer Regionalbahn für eine Region sowohl für die Personen- als auch für die Güterbeförderung. So sei das Außerfern geprägt durch intakte Naturräume in einer beeindruckenden Bergwelt mit einem hohen Freizeit- und Erholungswert, aber auch durch erhebliche Verkehrsprobleme. Für eine Region wichtig sei es daher, mit attraktiven Verkehrsangeboten auf der Schiene Alternativen zum Autoverkehr für Pendler, Urlauber und Tagesausflügler, aber auch für die transportierende Wirtschaft anzubieten.

Um dies umzusetzen, aber auch, um die von den ÖBB angekündigte Streckenstilllegung des Personenverkehrs zu verhindern, sei der "Marketingbeirat Außerfernbahn" gebildet worden, der von den Euregiones "Via Salina" und "Zugspitze - Wetterstein - Karwendel", dem Bezirk Reutte, dem Land Tirol, der Bayerischen Eisenbahngesellschaft, Gewerbebetrieben, Tourismusverbänden und auch von den Fahrgastverbänden PRO BAHN Bayern und FAHRGAST Österreich getragen werde. Wichtig sei - so Dr. Schennach - dass die Akzeptanz der Bevölkerung für dieses "preislich attraktive und umweltschonende Verkehrsmittel gehoben werden müsse". So hätten Bahnen mit fehlender Präsenz in der öffentlichen Wahrnehmung keine Zukunft.

Neue Kundenschicht ansprechen

Um u.a. dies zu forcieren, sei die nun aufgelegte Broschüre "AUSSERFERNBAHN: Vier Regionen - ein Ziel" vom Marketingbeirat herausgegeben worden. Damit - so der Redakteur der Broschüre Dipl.-Verwaltungswirt Rolf Bickelhaupt von "FAHRGAST - PRO BAHN Allgäu/Tirol" - wurde ein erster Schritt in eine neue Kundenorientierung gesetzt. So biete "die Mischung aus Erlebnisbahn und Alltagsbahn, wie sie nicht nur bei der Außerfernbahn vorliege, die Möglichkeit, eine neue Kundenschicht, nämlich Touristen mit hoher Erwartungshaltung anzusprechen".Mit dieser Broschüre sei ein Teil des Vermarktungs- und Kommunikationskonzeptes umgesetzt worden, das Eingang in die Machbarkeits- und Marketingstudie "Zukunft der Außerfernbahn" gefunden habe. Weitere Vorschläge aus der Studie wurden umgesetzt wie die Aufstellung von Wegweisern ab den Bahnhöfen, wobei sich hier insbesondere die Arbeitsgruppe FAHRGAST - PRO BAHN engagiert habe. Ebenso konnte diese Arbeitsgruppe entsprechend der Studie die Bahn mit einer eigenen Homepage positionieren und vermarkten, so Bickelhaupt. Weitere Vermarktungsstrategien würden im Laufe diese Jahres vom Marketingbeirat in Angriff genommen.

Ticket-Systeme als Erfolgsgarant

Als wesentlichen Beitrag der "Erfolgsstory Außerfernbahn" bezeichnete Bickelhaupt, der auch stellvertretender Sprecher von FAHRGAST Tirol ist, dass es gelungen sei, die deutschen Angebote "Bayern-Ticket" und "Schönes Wochenende - Ticket" auch auf dem Tiroler Abschnitt der Außerfernbahn gelten zu lassen. Mit diesen Tickets können bis zu fünf Erwachsene bzw. Eltern mit beliebig vielen Kindern für 21 € (Ausnahme: Montag bis Freitag 7 bis 9 Uhr) beliebig oft auf allen Regionalzügen reisen. Einmalig sei auch, dass es für Inhaber der ÖBB-VorteilsCard möglich ist, bis nach Kempten und somit rund 34 Kilometer nach Deutschland hinein reisen zu können.

Der Leiter des ÖBB-Personenverkehrs Mag. Karl Zöchmeister betonte jedoch in seinem Beitrag, dass die ÖBB derzeit nicht daran denken, ein ähnliches Ticket-System aufzubauen.

"Der Kunde ist König"

Der Geschäftsführer der Niederösterreichischen Verkehrsorganisationsgesellschaft (NÖVOG) DI Otfried Knoll zeigte auf dem Symposium wesentliche Punkte auf, ohne deren Realisierung Regionalbahnen keine Zukunft haben. Bahngesellschaften, die in erster Linie von einer "Orientierung nach innen" geprägt seien mit der Folge von Kosteneinsparungen und einhergehend mit schlechter werdenden Angeboten und Service, sollten ihre Schwerpunkte auf die "Orientierung nach außen" - also auf die Bedürfnisse und Wünsche der Fahrgäste - verlegen. Unternehmen, die dem Motto "Der Kunde ist König" nicht gerecht werden, würden auf den liberalisierten Märkten des zukünftigen Bahnverkehrs der Konkurrenz zum Opfer fallen. Knoll wies dabei auf den auf dem Symposium anwesenden Firmen-Beauftragten Jerome Cruveilhier von der Connex Verkehr GmbH hin, dessen Firma auch in Österreich auf den Verkehrsmarkt drängen würde.

Verankerung in den Regionen

Wichtig sei auch, dass Regionalbahnen nur dann weiterbestehen können, wenn sie in der jeweiligen Region fest verwurzelt sind zum Beispiel durch Partnerschaften mit Gemeinden und Tourismusverbänden. Knoll betonte, dass eine Bahnstrecke dazu unter einem einprägsamen Namen und einem einheitlichen Erscheinungsbild vermarktet werden müsse. Als konkretes Beispiel nannte er die Schneebergbahn, deren neue Triebwagenzüge in den Farben eines Feuersalamanders bemalt sind. So sei im ÖBB-Kursbuch beim Fahrplanbild der Schneebergbahn ein Feuersalamender abgebildet mit dem Slogan "Im Takt der Natur den Berg hinauf. In den Spuren des Feuersalamanders".

Außerfernbahn Beispiel für andere Regionen

Österreichs FAHRGAST-Vorsitzender Ing. Andreas Offenborn betonte, dass eine Regionalbahn nur dann Akzeptanz in der jeweiligen Region haben könne, wenn ein attraktives Angebot für die Fahrgäste vorhanden ist. Die Ausflugsbroschüre sei dabei ein wesentlicher Schritt, den Bestand der Außerfernbahn zu sichern. Damit "wurde bewiesen, dass mit Engagement und verhältnismäßig geringem finanziellen Aufwand gezielter der Kunde beworben wurde, als so manche ‚große' Werbekampagne es bewirkte". Der FAHRGAST-Aktivist ist sich sicher, dass der Erfolg mit der Außerfernbahn mit ähnlichen Maßnahmen auch auf viele andere Regionalbahnen übertragbar sei. Dass nicht nur für bestehende, sondern auch für schon eingestellte Regionalbahnen die Zukunft in einem Gesamtkonzept unter Einbeziehung des Tourismus, der Gemeinden und der eigenen Bevölkerung liegen kann, davon ist Offenborn überzeugt.

Partner der Region für die Bahn

In ihren Schlussworten machten Dr. Schennach und Bickelhaupt deutlich, dass der "Marketingbeirat Außerfernbahn", in dem beide vertreten sind, der Partner der Region für die Bahn sei. Hier habe man eine Erfolgsstory begonnen, die durchaus Signalcharakter auch für andere Regionen haben könne. "Die Partnerschaft mit der Region" sei hier zur Selbstverständlichkeit geworden.

21.02.2002

Symposium: "Regionalbahnen:Wegweiser" am 21.Februar in Wien

Der wachsende Wohlstand unserer Gesellschaft, die zunehmende Freizeit sowie eine gestiegene Mobilität haben in den vergangenen Jahren eine starke Zunahme des Freizeit- und Tourismusverkehrs bewirkt, der vornehmlich über den motorisierten Individualverkehr abgewickelt wird, mit negativen Folgen für die Umwelt. Der Individualverkehr wurde auch durch Streckenstill-Legungen von Bahnlinien weiter forciert.

Dass dem erfolgreich entgegengewirkt werden kann, zeigen verschiedene Initiativen und Beispiele, die bei der deutsch-österreichischen Außerfernbahn ergriffen worden sind wie Ausflugsbroschüren, Internet-Auftritt und Ausschilderungen von Wanderwegen direkt ab Bahnhöfen. Weitere werden folgen. Mit diesen Aktionen sollen mehr Fahrgäste auf die Außerfernbahn gelockt werden, um dadurch die mehrfach angekündige Schließung der Außerfernbahn zu verhindern.

In Ergänzung des Symposiums "da!neben" vom 9. Oktober 2001 im CENTRUM 166 erörtern nun Experten aus Politik und Praxis Möglichkeiten, wie durch erfolgreiche Marketingstrategien die Schließung von Regionalbahnen verhindert bzw. bereits eingestellte Linien wieder reaktiviert werden können.

Es diskutieren:

  • Diplom-Verwaltungswirt Rolf Bickelhaupt, Fahrgast - Pro Bahn Allgäu/Tirol und Marketingbeirat Außerfernbahn
  • DI Otfried Knoll, Niederösterreichische Verkehrsorganisationsgesellschaft m.b.H.,Geschäftsführer
  • Ing.Andreas Offenborn, Verband FAHRGAST, Vorsitzender
  • Dr.Dietmar Schennach, Bezirkshauptmannschaft Reutte und Marketingbeirat Außerfernbahn,Bezirkshauptmann
  • Mag.Karl Zöchmeister, ÖBB, Leiter Personenverkehr
  • Gesprächsleitung: Norbert Bacher , Gewerkschaft der Eisenbahner (GdE), Geschäftsführender Zentralseketär

Eine Veranstaltung des Verbandes FAHRGAST mit Unterstützung der Gewerkschaft der Eisenbahner (GdE) und von FAHRGAST - PRO BAHN Allgäu/Tirol

Andreas Offenborn, Vorsitzender von FAHRGAST Österreich, in FAHRGAST, der Zeitschrift der Österreichischen FAHRGAST-Vertretung, zum Symposium:

Liebe Fahrgäste,

mit dieser kurzen Ausgabe möchten wir Ihnen die soeben erschienene Broschüre über die Außerfernbahn vorstellen.

Diese Broschüre ist ein Beispiel, wie Regionalbahnen zusammen mit ihrer Region durch gezielte Marketingmaßnahmen auch über die Grenzen der eigenen Region bekannt gemacht werden können. Wie Sie als treuer Leser unserer Zeitung wissen, ist es gar nicht selbstverständlich, dass auf dieser Bahnlinie überhaupt noch Personenverkehr angeboten wird. Nur durch die Weitsicht einiger weniger Aktivisten von FAHRGAST und PRO BAHN konnten Schritte gesetzt werden, um das Verkehrsangebot zu erhalten. Ohne Engagement von Fritz Gurgiser (Transitforum), Dr. Reinhard Schretter (Fa. Schretter & Cie.), HR DI Diethelm Judmaier(Gesamtverkehrsplanung / A. d. Tiroler Landesregierung) und Hedwig Schubert (Bayerische Eisenbahngesellschaft) wäre das allerdings nicht gelungen.

Diese Broschüre ist der nächste Schritt: nämlich dazu beitragen, dass auch in Hinkunft hoffentlich immer merh Fahrgäste diese Bahn benützen. Wir sehen diese Broschüre aber auch als Beispiel, wie andere Regionalbahnen weiter betrieben werden könnten, von denen in Österreich einige weitere Linien absolut einstellungsgefährdet sind.

Es ist uns bewusst, dass durch die fehlende Kostenwahrheit gerade Bahnen nur als Kostenfaktor betrachtet werden. Aber wenn eine noch so wirtschaftlich betriebene Bahn nicht benützt wird, wird sie von der Schließung bedroht bleiben. Daher hoffen wir, dass die beiliegende Broschüre Ihnen Anregungen liefert, Urlaub in einer der schönsten Regionen der Welt zu machen - und das ohne im Stau zu stehen.

Weiters erwarten wir uns vom Symposium, dass diese Idee auch anderswo ungesetzt werden kann und dass Bahnbetreiber auch interessiert sind, auf Regionalstrecken Fahrgastzahlen zu steigern anstatt nur lange genug zu warten, bis die Strecken stillgelegt werden können. Mögen Maßnahmen wie diese, aber auch Ihre persönliche Verkehrsmittelwahl dazu beitragen, dass unser wertvolles Regionalbahnnetz noch länger für jeden Fahrgast zur Verfügung steht.

Ihr Andreas Offenborn

01.02.2002

Januar 2002: Rolf Bickelhaupt in der Sonderausgabe der FAHRGAST-Zeitung

Ein Juwel unter den Nebenbahnen in Bayern und Österreich: die AUßERFERNBAHN Kempten - Pfronten - Reutte - Ehrwald - Garmisch-Partenkirchen. Eingebettet zwischen Allgäuer Alpen, Ammer- und Wettersteingebirge, entlang der Zugspitze, unweit der Königsschlösser, dies alles macht diese Bahn zu einer echten Erlebnisbahn.

Mit dieser Strecke wird das österreichische Außerfern mit seinem Hauptort Reutte erschlossen. Das Außerfern ist durch die Lechtaler Alpen vom restlichen Tirol "getrennt". Nur über den 1.216 Meter hohen Fernpass können die Einwohner dieser Region "ihr" Bundesland erreichen. Und die Bahn hat keinen Anschluss an das Festnetz Österreichs. Sie beginnt in Kempten (Allgäu) und endet in Garmisch-Partenkirchen (Oberbayern). Diese "grenzüberschreitende" Lage macht die Bahn neben dem Landschaftserlebnis auch historisch äußerst interessant.

Etwas Historie

Abschnitt Kempten - Pfronten - Reutte i. T.


Anfang der 90er Jahre des 19. Jahrhunderts kam eine Trasse von Kempten Richtung Tirol ins Gespräch. Und im Lokalbahngesetz von 1892 wurde die Strecke Kempten - Pfronten genehmigt. Noch im gleichen Jahr begannen die Bauarbeiten und schon am 30. November 1895 rollte der erste Zug auf dieser Strecke.

Nach der Eröffnung der Lokalbahnstrecke Kempten - Pfronten-Ried am 1. Dezember 1895 wurde die Forderung nach Weiterführung bis Reutte i. T. laut. 10 Jahre später,am 16. Dezember 1905, war es so weit: die Züge fuhren nun bei Pfronten-Steinach über die deutsch-österreichische Staatsgrenze bis Schönbichl. Von dort aus verkehrte die im Jahre 1905 mit Sitz in Reutte i. T. unter Beteiligung der Stadt Kempten gegründete Privatgesellschaft "Lokalbahn Reutte - Schönbichl AG" nach Reutte i. T.

Abschnitt Garmisch-Partenkirchen - Reutte i. T.

Nach dem Garmisch einen Bahnanschluss durch die Trasse nach München via Murnau, Weilheim und Starnberg hatte, lag es nahe, eine direkte Verbindung zwischen München und Innsbruck und in diesem Zusammenhang die Erschließung des Außerfern von Innsbruck aus über den "Umweg" Garmisch zu betreiben. Im Staatsvertrag zwischen Österreich und Bayern aus dem Jahre 1910, auch als "Außerfern - Mittenwald - Abkommen" (AMÜ) bekannt, wurde letztendlich der Bau der "Karwendelbahn" Garmisch - Innsbruck und auch die Fortsetzung von Garmisch ins Außerfern über Ehrwald besiegelt. Dieser Vertrag regelte nicht nur den Bau, sondern auch die Betriebsführung sowie -abrechnung und auch die Instandhaltungspflichten.

Eröffnet wurde die "Karwendelbahn" Garmisch - Innsbruck am 1.Mai 1912, und gut ein Jahr später, am 29. Mai 1913, war es soweit: der erste Zug rollte von Garmisch kommend in Reutte i. T. ein.

Die Pläne zur Stilllegung

Fast schon jahrzehntelang gab es von Seiten der Österreichischen Bundesbahnen (ÖBB) immer wieder Überlegungen, die Außerfernbahn zumindest für den Personenverkehr stillzulegen. Zahlreiche Betriebsunterbrechungen, teilweise mit fadenscheinigen Argumenten begründet und immer wieder "überbrückt" mit dem ungeliebten Schienenersatzverkehr, zeugen davon.

Vorläufiger Höhepunkt: der notwendige Abbau der schadhaften Oberleitung zwischen Garmisch-Partenkirchen und Griesen/Staatsgrenze im Herbst 2000, nach dem die ÖBB der DB Netz AG mitgeteilt hatten, dass die Außerfernbahn in Österreich endgültig stillgelegt wird.

Endgültiger Höhepunkt: die Ankündigung der ÖBB über den(konkreten) Vollzug der Stillegung des Personenverkehrs zum Fahrplanwechsel am 10. Juni 2001.

Die Rettung

Aber die ÖBB haben die Rechnung ohne das Land Tirol gemacht. Gestärkt durch den mittlerweile gebildeten "Marketingbeirat Außerfernbahn" und anderen Institutionen wie der grenzüberschreitenden Arbeitsgruppe "FAHRGAST - PRO BAHN Allgäu/Tirol" führte das Land Tirol zusammen mit der Bayerischen Eisenbahngesellschaft (BEG), die im Auftrage des Freistaates Bayern tätig ist, Verhandlungen mit der DB Regio AG Region Bayern mit dem Ziel, die Außerfernbahn für den Personenverkehr zu retten.

Mit Erfolg: am 7.Juni 2001, also drei Tage vor dem "geplanten" Aus, unterzeichnete das Land Tirol und die DB Regio AG in Garmisch-Partenkirchen einen entsprechenden Verkehrsvertrag, der zunächst bis zum nächsten turnusmäßigen Fahrplanwechsel am 14. Dezember 2002 gültig ist.

Marketingbeirat

Sowohl im Bezirk Reutte als auch in den Landkreisen Garmisch-Partenkirchen, Oberallgäu und Ostallgäu setzen sich Vertreter aus Politik, Tourismus, Wirtschaft und Verwaltung gemeinsam für die Außerfernbahn ein: In einem grenzüberschreitend besetzten Marketingbeirat werden konkrete Maßnahmen ausgearbeitet und umgesetzt, die die Außerfernbahn für ihre Fahrgäste noch attraktiver machen wird.

Vertreten sind im fast 20-köpfigen Marketingbeirat, Kommunalpolitiker der bayerischen und österreichischen Seite sowie die Wirtschaftskammer Tirol, der grenzüberschreitende Zusammenschluß der EUREGIO Zugspitze-Wetterstein-Karwendel, Gewerbebetriebe, Tourismusverbände sowie die Landkreise Ober- und Ostallgäu und die Bezirkshauptmannschaft Reutte ebenso wie Vertreter der DB Regio AG und der Fahrgastverbände PRO BAHN Bayern und FAHRGAST Österreich.

Der Marketingbeirat zeigt auch auf, was gemeinsam auf die Beine gestellt werden kann, um die Bahn zu einem echten Erlebnis für ihre Fahrgäste werden zu lassen.

Ausgangspunkt der Arbeit des Marketingbeirats ist die INTERREG II Studie "Zukunft der Außerfernbahn", deren Auftraggeber - das Land Tirol, der Verein ERA / Regio Außerfern und die Bayerische Eisenbahngesellschaft (BEG) - ebenfalls im Marketingbeirat vertreten sind.

Studie

Schwerpunkt der Studie war die Erarbeitung von Möglichkeiten für eine Verbesserung der betrieblichen und technischen Situation und das Aufzeigen von Vermarktungsvorschlägen, um die Außerfernbahn langfristig als ein touristisches Highlight der Region zu positionieren. Eine der darin enthaltenen Vorschläge ist die Zusammenstellung von Tagestouren vor dem Hintergrund der Erreichbarkeit mit der Außerfernbahn. Potentielle Fahrgäste sollen bewegt werden, in die Region zu kommen bzw. innerhalb der Region etwas zu unternehmen und ihr Auto stehen zu lassen.

Broschüre

Die jetzt aufgelegte Broschüre"AUSSERFERNBAHN - Vier Regionen - ein Ziel" soll auf attraktive Freizeitmöglichkeiten, Sommer- und Winterausflugtipps, die gut mit der Außerfernbahn erreichbar sind, hinweisen. Mit einer Auflage von 100.000 Exemplaren kommt die Broschüre, die im "Pro Bahn Verlag & Reisen GmbH" verlegt und von dem Verfasser dieses Artikels redaktionell betreut worden ist, insbesondere auf Bahnhöfen in Südbayern und Tirol sowie bei Tourismusverbänden und -einrichtungen kostenlos zur Verteilung. In ihrer Machart dürfte diese Broschüre im Alpenraum ihresgleichen suchen.

Die Broschüre basiert auf der Homepage der Außerfernbahn www.erlebnisbahn.at/ausserfernbahn, die von der grenzüberschreitenden Arbeitsgruppe "FAHRGAST - PRO BAHN Allgäu/Tirol" am 17. Juni 2001 eingerichtet worden ist und die entsprechend der INTERREG II Studie ebenfalls eine umfangreiche Zusammenstellung von Ausflugtipps, die mit der Außerfernbahn erreichbar sind, enthält.

Arbeitsgruppe Fahrgast - Pro Bahn Allgäu/Tirol

Bereits am 7.Februar 1999 wurde von den beiden Fahrgastverbänden PRO BAHN Bayern und FAHRGAST Österreich eine Arbeitsgruppe zur Förderung des grenzüberschreitenden Bahnverkehrs gegründet.

Durch zahlreiche Initiativen machte die Arbeitsgruppe auf sich aufmerksam. Ein Höhepunkt war dabei - neben der bereits erwähnten Homepage - die Ausschilderung des Wanderweges "Fürstenstraße" von der Haltestelle "Ulrichsbrücke - Füssen" zu den Königsschlössern. Die Wegweiser haben als Motiv eine Lokomotive. Damit wurde ebenfalls eine der vorgeschlagenen Möglichkeiten aus der INTERREG II Studie verwirklicht. Ein eigens für diesen Wanderweg herausgegebener Folder als auch die Einweihungsfeierlichkeiten und die sich daran anschließende Berichterstattung in den Medien machten den Weg bekannt. Aufgrund des Erfolges wird die Arbeitsgruppe heuer einen weiteren Wanderweg ausschildern lassen.

Und so haben die Aktivitäten der Arbeitsgruppe besondere Würdigung erfahren: In der Broschüre "AUSSERFERNBAHN - Vier Regionen - ein Ziel" wird im gemeinsamen Vorwort der beiden Präsidenten der Euregiones "Via Salina" und "Zugspitze-Wetterstein-Karwendel" sowie des Bezirkshauptmannes von Reutte ausdrücklich auf die "besondere Hilfestellung beim Erhalt der Außerfernbahn" durch "PRO BAHN Bayern und FAHRGAST Österreich" verwiesen.

Rolf Bickelhaupt,Arbeitsgruppe FAHRGAST - PRO BAHN Allgäu/Tirol

01.01.2002

Broschüre mit Ausflugstipps neu erschienen
Außerfernbahn: Vier Regionen - ein Ziel
Unter diesem Motto präsentiert eine neue Broschüre auf 24 Seiten Freizeittipps rund um die Erlebnisbahn von Kempten über Reutte und Ehrwald bis Garmisch-Partenkirchen. Für jeden Geschmack ist Winter wie Sommer etwas dabei: Von den zahlreichen Skiliften und Bergbahnen über Langlaufrouten und Naturlehrpfade bis hin zu Mountainbike- und Radtouren, aber auch Museen und Kirchen, die allemal einen Besuch wert sind.

Wer diese Freizeitangebote mit einer Fahrt auf der Außerfernbahn verknüpft, kann gleich zwei Vorteile genießen: Zum einen die Zugfahrt durch eine der schönsten Alpenlandschaften überhaupt, zum anderen die Möglichkeit, Ausgangs- und Endpunkt einer Tour flexibel zu wählen, ohne zum geparkten Auto zurückkehren zu müssen. Die Broschüre beschreibt rund 30 attraktive Ausflugstipps und hält darüber hinaus auch Angaben zu Öffnungszeiten sowie nützliche Info-Adressen bereit. Verlegt wird sie bei der "PRO BAHN Verlag & Reisen GmbH" in einer Auflage von 100.000 Stück, die an den Bahnhöfen bis nach München, Augsburg und Ulm sowie Innsbruck verteilt werden, um Tagesausflügler auch ohne Auto für die Region zu begeistern. Darüber hinaus ist das neue Heft bei den Gemeinden und Tourismusstellen entlang der Außerfernbahn erhältlich, damit auch Urlaubsgäste und Einheimische auf den Geschmack kommen, mit der Bahn etwas zu unternehmen.

Bis vor kurzem erschien die Zukunft der Außerfernbahn noch unsicher. Durch die Bemühungen des Landes Tirol und des Freistaates Bayern, der betroffenen Regionen sowie privater Initiativen ist es jedoch gelungen, den Weiterbestand der Außerfernbahn vorerst zu sichern.

Die Idee zur Broschüre wurde im "Marketingbeirat Außerfernbahn" aus der Taufe gehoben, der von den EUREGIONES via Salina und Zugspitze-Wetterstein-Karwendel sowie dem Bezirk Reutte getragen wird. "Durch grenzüberschreitende Anerkennung von ermäßigten Tickets, kostenlose Fahrradbeförderung und viele Initiativen mehr ist es in den letzten Monaten gelungen, die Kundenfrequenz auf der Außerfernbahn erheblich zu steigern. Wenn es uns gelingt, durch die in der Broschüre angebotenen Tipps zu einer unvergesslichen Fahrt mit der Außerfernbahn zu verführen, sind wir unserem Ziel zur dauerhaften Absicherung dieser Regionalbahnstrecke wieder einen Schritt näher gekommen" so die EUREGIO-Präsidenten Landrat Kaiser und Bürgermeister Seelos sowie Bezirkshauptmann Dr. Schennach einstimmig im Vorwort der Broschüre, die insbesondere auch das Engagement der beiden Fahrgastverbände "PRO BAHN Bayern" und "FAHRGAST Österreich" zum Erhalt der Bahn hervorheben.

Auch in Zukunft wird der "Marketingbeirat Außerfernbahn" weiterhin Maßnahmen anstoßen, die die Außerfernbahn für ihre Fahrgäste noch attraktiver machen. Geplant ist z.B., bei ausgewählten Freizeiteinrichtungen ermäßigte Eintrittspreise gegen Vorlage der Bahnfahrkarte zu ermöglichen und noch stärker als bisher regionale Tages- oder Wochentickets für Bus und Bahn anzubieten.

01.01.2002

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