Streckenkarte der BEG (Bild: BEG)
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Übersicht:

Die Außerfernbahn schlängelt sich auf knapp 100 km von der Stadt Kempten im Allgäu ausgehend über Nesselwang und Pfronten in das österreichische Außerfern und
in dessen Hauptort Reutte. Von dort geht es weiter über Ehrwald bis nach Garmisch- Partenkirchen. Die Strecke verbindet somit das südliche Allgäu direkt mit der
Zugspitze.
Die Streckenführung ist vor mehr als 100 Jahren als Lokalbahnstrecke ausgelegt worden, wodurch sich eine sehr kurvige und relativ langsame Strecke ergibt. Die Außerfernbahn zeichnet
sich jedoch nicht durch ihre Geschwindigkeit aus, sondern vielmehr durch die wunderschöne Lage und die abwechslungsreichen Landschaften.
Ausgehend von Kempten lässt sich erst das sanfte Alpenvorland betrachten, dessen Hügel mehr und mehr höher werden, bis dann ab Pfronten die Ausläufer der Allgäuer Alpen passiert werden.
Das Panorama gipfelt dann am anderen Streckenende mit der Zugspitze, dem höchsten Berg Deutschlands.
Die Außerfernbahn liegt im deutsch-österreichischen Grenzgebiet, die Grenze wird bei Pfronten und bei Griesen zweimal gekreuzt. Das Außerfern ist nur durch diese Bahnstrecke an das
Schienennetz angebunden, die Streckenendpunkte liegen jedoch in Deutschland.
Auf dieser Seite soll die Streckenführung ein wenig genauer betrachtet werden.
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Streckenband
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km |  |
von Lindau / Oberstdorf |
0,4 |  |
Kempten (Allgäu) Hbf (Bf) |
0,8 |  |
Illerbrücke |
1,0 |  |
Abzweig Ri. Buchloe / Ulm |
1,8 |  |
St. Mang (Hp) |
3,9 |  |
Durach (Bf) |
5,2 |  |
Unterführung A980 |
6,9 |  |
Sulzberg (Hp) |
7,9 |  |
Überführung über A7 |
8,1 |  |
Unterführung unter B309 |
8,4 |  |
Jodbad - Sulzbrunn (Betriebsbahnhof) |
12,0 |  |
Bodelsberg (Hp) |
13,6 |  |
Zollhaus - Petersthal (Hp) |
16,7 |  |
Überführung über A7 |
17,6 |  |
Oy - Mittelberg (Bf) |
19,0 |  |
Überführung über B310 |
19,8 |  |
Wertach - Haslach (Hp) |
21,6 |  |
Unterquerung Wertachtalbrücke B309 |
21,6 |  |
Maria Rain (Hp) |
22,0 |  |
Wertachviadukt |
23,9 |  |
Nesselwang (Bf) |
29,2 |  |
Pfronten - Weißbach (Hp) |
30,7 |  |
Pfronten - Ried (Bf) |
33,0 |  |
Pfronten - Steinach (Bf) |
34,3 0,0 |  |
Grenze Deutschland/Österreich Kilometerwechsel |
3,1 |  |
Transportseilbahn Fa.Schretter |
3,4 |  |
Vils Stadt (Hp) |
3,9 |  |
Vils (Betriebsbahnhof) |
4,2 |  |
Werksanschluss Fa. Schretter |
6,2 |  |
Ulrichsbrücke - Füssen (Hp) |
7,6 |  |
Musau (Hp) |
11,2 |  |
Lechbrücke |
12,0 |  |
Pflach (Hp) |
12,5 |  |
Archbachbrücke |
14,4 0,0 |  |
Reutte in Tirol (Bf) Kilometerwechsel |
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Abschnitt Kempten (Allgäu) Hbf - Pfronten - Reutte in Tirol
Ab dem Kemptener Hauptbahnhof, der seit den 1960er Jahren als Durchgangsbahnhof im Süden der Stadt liegt, beginnt die Außerfernbahn. In Kempten kann aus und in
Richtung Oberstdorf, Lindau - Friedrichshafen, Memmingen - Ulm, Buchloe - München und Buchloe - Augsburg umgestiegen werden.
Von Kempten aus führt die Außerfernbahn zuerst durch die südöstlichen Stadtteile Kemptens und einige hundert Meter nach dem Haltepunkt St.Mang über eine neu
gebaute Ortsumgehung der Gemeinde Durach, wo sich am km 3,6 auch der erste Kreuzungsbahnhof befindet.
Blick von Bodelsberg Richtung Westen (Bild: Uwe Schnell)
Von Durach schlängelt sich die im Jahr 1885 eröffnete Strecke hoch in Richtung Sulzberg und unterquert dabei die Bundesautobahn 980 bei km 5,2.
An dieser Stelle gibt es ein wunderschönes Panorama über das Allgäu in Richtung Sonthofen zu betrachten. Nach dem
nächsten Haltepunkt wird dann auch die Bundesautobahn 7 überquert um den ehemaligen Personenbahnhof (heute: Betreibsbahnhof, Stand: 2013) Jodbad-Sulzbrunn an km
8,4 zu erreichen.
Weiter geht es von dort auch wieder sehr kurvig und mitunter steil zur Gemeinde Bodelsberg und pfeifend vorbei an vielen Bahnübergängen zum Haltepunkt Zollhaus -
Petersthal an km 13,6. Nach einem kleinen Waldstück lässt sich etwas entferntauch die Rottachtalbrücke der
A7 erkennen. Selbige Autobahn wird dann an km 16,8 nochmals überquert um dann den Bahnhof Oy-Mittelberg (km17,6) zu erreichen. Dieser Bahnhof
ist der höchstgelegenste dieses Streckenabschnitts und einer der höchstgelegensten Bahnhöfe der Bundesrepublik.
Von Oy führt die Strecke nach einem schönen Panorama Richtung Osten in einer engen Schleife zum nächsten Haltepunkt Wertach- Haslach km 19,8.
Langsam bergab werden später (km 21,6) Maria Rain und das Wertachviadukt erreicht. Dieses wurde in den 1970er Jahren neu gebaut. Das alte "Biotop
aus Stelzen" lässt sich vom Zug aus noch erkennen.
Der nächste Kreuzungsbahnhof Nesselwang an km 23,9 wird dann nach rund 45 Minuten Fahrtzeit erreicht. Von dort aus fährt die Bahn über Pfronten- Weißbach
zum nächsten Bahnhof Pfronten-Ried (km 30,7). Dieser ist der zentrale Bahnhalt der Marktgemeinde. Unterwegs können weiterhin schöne Aussichten auf das Allgäu und
die anliegenden Gemeinden genossen werden. Außerdem wachsen in Pfronten die umliegenden Hügel immer mehr zu Bergen hoch. Es ist klar zu erkennen, dass die Landschaft
sich hier nun stark ändert, hin zu einer Berglandschaft.
Lechbrücke bei Pflach (Bild: Deutsche Bahn AG)
Entlang der Marktgemeinde Pfronten wird nach wenigen Minuten der Grenzbahnhof Pfronten-Steinach erreicht (km 33,0). Hier endete die Strecke bis zum Weiterbau
nach Reutte, welcher im Dezember 1905 eröffnet wurde. Seit 2021 beginnt hier der elektrifizierte Abschnitt.
In langsamem Tempo wird dann die Grenze zu Österreich erreicht, an der der aufgelassene Haltepunkt Schönbichl liegt. Anschließend geht es über Felder weiter nach Vils, einer der kleinsten Städte
Tirols. Neben dem neuen Haltepunkt gibt es dort einen Bahnhof (km 3,9). Dort gibt es auch noch einen betriebenen Güteranschluss des Zementwerks Schretter, was an teils regem Rangierbetrieb
und an der kleinen Transportseilbahn, die kurz zuvor unterquert wurde, zu erkennen ist.
Vorbei an der Haltestelle Ulrichsbrücke-Füssen (Möglichkeit einer rund zweistündige Wanderung auf der "Fürstenstraße" zu den Königsschlössern Neuschwanstein und Hohenschwangau)
sind in Pflach die beiden Brückenbauwerke über den Lech ("Lechbrücke") und den Archbach ("Archbachbrücke") interessant. Mit Reutte i. T. wird der Hauptort des Außerfern erreicht.
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Streckenband
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14,4 0,0 |  |
Reutte in Tirol (Bf) Kilometerwechsel |
0,5 |  |
Reutte i.T. Schulzentrum (Hp) |
1,9 |  |
Überführung über B179 (Fernpass) |
2,0 |  |
Überführung über L255 (Ammerwaldstraße) |
5,2 |  |
Tunnel Klause (512,5 m) |
5,7 |  |
Überführung über B179 (Fernpass) |
7,2 |  |
Überführung über B179 (Fernpass) |
8,8 |  |
Heiterwang - Plansee (Hp) |
10,1 |  |
Unterführung unter B179 (Fernpass) |
11,6 |  |
Bichlbach - Almkopfbahn (Hp) |
11,7 |  |
Unterführung unter B179 (Fernpass) |
13,1 |  |
Bichlbach - Berwang (Bf) |
16,4 |  |
Lähn (Hp) |
19,9 |  |
Tunnel Lermoos (105,6 m) |
20,4 |  |
Lermoos (Bf) |
19,9 |  |
Viadukt Ehrwald |
23,3 |  |
Ehrwald - Zugspitzbahn (Bf) |
28,7 |  |
Loisachbrücke |
30,4 14,8 |  |
Grenze Österreich/Deutschland Kilometerwechsel |
13,4 |  |
Griesen (Oberbay) (Bf) |
6,2 |  |
Loisachbrücke |
5,5 |  |
Untergrainau (Hp) |
3,1 |  |
Überführung der Bayerischen Zugspitzbahn |
1,2 |  |
Garmisch-P. Hausberg (Hp) |
0,4 |  |
Abzweig nach Mittenwald/Innsbruck |
0,0 |  |
Garmisch - Partenkirchen (Bf) |
km |  |
nach München Hbf |
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Abschnitt Reutte in Tirol - Ehrwald - Garmisch-Partenkirchen
Der Abschnitt ab Reutte war schon von Beginn an elektrifiziert. Entsprechend ist die Trassierung auch deutlich steiler, dennoch ist der Lokalbahncharakter klar zu erkennen.
Der Abschnitt wurde 1913 eröffnet, also 8 Jahre nach dem die übrige Strecke fertiggestellt war.
Die Strecke steigt zuerst mit über 35‰ an und überquert die Fernpassstraße und die Ammerseestraße bei km 2,0. Demnächst werden der ehemalige Haltepunkt Bad
Kreckelmoos und ein längeres Waldstück passiert. Unterwegs hat man einen guten Ausblick auf den Reuttener Talkessel sowie auch auf das Festungsensemble und
Europäisches Burgenmuseum Ehrenberg.
E 1044 bei Bichlbach im Jahr 1982 (Bild: Arno Sckerl)
Nachdem der gut 500m lange Klausentunnel durchquert ist, folgt die Bahnstrecke dem Tal vorbei am sehr schroffen Berg Thaneller und überquert dabei zwei Mal die B179.
Die Brücke an km 7,2 ist noch sehr neu und wurde mit dem Bau der Umfahrung Heiterwang errichtet. Der Haltepunkt dieser Gemeinde liegt relativ zentral im Ort an
km 8,8. Von hier aus können der Heiterwangersee und der Plansee erreicht werden.
Weiter geht es wieder etwas bergab und durch einige Nadelwälder in Richtung Bichlbach. Es bietet sich hier wiederum ein schönes Bergpanorama, im Winter oft mit
sehr eisigen Temperaturen. Nach einigen Minuten und einem Zwischenstopp an der Almkopfbahn erreicht der Zug nach rund 15 Minuten den
Bahnhof Bichlbach an km 13,1.
Ab hier folgt die Bahnstrecke dem Fuß der Nordöstlichen Bergkette und passiert dabei nach einiger Zeit den Ort Lähn. Im Bereich vor dieser Gemeinde
herrscht im Winter häufig Lawinengefahr, mitunter auch mit Gefahren für die Bahnstrecke. In Lähn ist der Scheitelpunkt der Außerfernbahn mit rund 1.107 Metern erreicht.
Parallel zur B179 geht es nun weiterhin entlang des an dieser Stelle realtiv engen
Tales bis nach Lermoos. Vor der Bahnhof erreicht wird, wird noch der Lermooser Tunnel durchquert. Dabei handelt es sich um ein Trogbauwerk.
Ab Lermoos (km 20,4) bietet sich ein imposantes Panorama auf das Wettersteinmassiv mit der 2.962 Meter hohen Zugspitze, dem höchsten Berg Deutschlands.
Das Tal öffnet sich zudem zum weitläufigen Ehrwalder Talkessel mit dem Moosgebiet zwischen den Orten Lermoos, Biberwier und Ehrwald. Jedes Jahr zur Sommersonnenwende
finden hier große Bergfeuer statt.
Wetterstein bei Lermoos (Bild: Deutsche Bahn AG)
Nach kurzer Zeit ist der Bahnhof Ehrwald (km 23,3) erreicht, zuvor wird noch der schöne Ehrwalder Viadukt überquert.
Von hier aus kann man die Tiroler Zugspitzbahn erreichen, mit welcher man den Gipfel des Berges
direkt "erklimmen" kann. Die Außerfernbahn windet sich hingegen durch das enge Loisachtal weiter in Richtung Garmisch. Die Staatsgrenze wird bei km 30,45 überquert,
die Kilometrierung springt hier dann auf den DB-Kilometer 14,85.
Vom Grenzbahnhof Griesen folgt die Außerfernbahn weitere 8 Kilometer dem Loisachtal und überquert den Fluss über eine knapp 100 Meter lange Brücke. Nachdem der Haltepunkt
Untergrainau passiert ist, öffnet sich das Tal wiederum und die Bahnstrecke durchquert wieder Wiesen und Felder. Die Zugspitze kann ebenso gesehen
werden, wie auch die anderen Berge die sich rings um Garmisch reihen. An Kilometer 3,1 überquert dann die Bayerische Zugspitzbahn die Strecke,
um dann bis zum Garmischer Bahnhof parallel zur Außerfernbahn zu folgen. Dort mündet die Außerfernbahn in die Mittenwaldbahn ein und erreicht ihren Endpunkt
Garmisch - Partenkirchen.
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