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Tiroler Tageszeitung 29.12.2000: Bahnerhalt - Lösung in Sicht
Gelohnt zu haben scheinen sich die Bemühungen der beiden Tourismusregionen Reutte und Zwischentoren. Die Deutsche Bahn
übernimmt ab Februar den "Schnee-Express" auf den Gleisen im Außerfern.
AUSSERFERN (fasi). Ausschlaggebend für die Verhandlungen mit der Deutschen Bahn AG waren die Forderungen der ÖBB, das Dreifache
der bisher geleisteten Zahlungen zu erbringen. Da bereits seit geraumer Zeit mit den Nachbarn Gespräche geführt wurden,
erfolgte prompt eine Krisensitzung in Garmisch. Dabei wurde die Idee laut, für den bisher bestehenden
Schnee-Express, zwischen Reutte und Ehrwald, Züge der Deutschen Bahn einzusetzen. Bereits damals
signalisierte uns die Deutsche Bahn, helfend einzuspringen. Allein die Personalknappheit und Ausbildungsdauer verzögert die
Umsetzung noch ein wenig, bestätigt der Obmann des TVB-Ferienregion Reutte, Werner Amman. In einem Schreiben
kündigte nun die Deutsche Bahn an, ab 3. Februar Züge im Zwischentoren einzusetzen. Diese sollen im Zwei-Stunden-Takt
verkehren und so den Erhalt des Schnee-Express sichern.
29.12.2000
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NUR NOCH GÜTERVERKEHR AUF DER AUSSERFERNBAHN? ÖBB wollen Personenverkehr einstellen
Von Jürgen Schmid
Liebe Freundinnen und Freunde der Ausserferner Bahn,
allen Protesten von uns und von vielen anderen Institutionen und Privatpersonen zum Trotz konnte leider nicht verhindert
werden, dass die DB-Netz AG die angeblich marode Fahrleitung zwischen Garmisch-Partenkirchen und Griesen (Oberbayern)
abreißen wird.
Immerhin hat man nicht, wie in vielen Medien berichtet, bereits in dieser Woche mit dem Abreißen begonnen, man hat den
Beginn der Abbauarbeiten nochmals um eine Woche verschoben und will nun ab Montag, dem 16.10.2000 die elektrische Fahrleitung
abschalten und danach mit der Demontage beginnen. FÜR REISENDE eine LETZTE CHANCE: So kann man BIS einschliesslich SONNTAG, dem
15.10.2000 noch ein letztes Mal die GESAMTE Ausserfernbahn von Kempten über Pfronten nach Reutte nach Garmisch abzufahren und
ggf. mit der Mittenwaldbahn weiter nach Innsbruck durchzufahren.
Wie dem nachfolgend zitierten Bericht aus der Allgäuer Zeitung vom 11.10.2000 zu entnehmen ist, wollen die ÖBB
voraussichtlich DEN GANZEN WINTER ÜBER von Reutte bis Garmisch keine Personenzüge fahren lassen. Ab dem Sommerfahrplan 2001
wird der Personenverkehr dann auch "offiziell" stillgelegt (ab nächste Woche fährt "nur" ein
Schienenersatzverkehr), und zwar dann auf dem GESAMTEN österreichischen Abschnitt bis zum Grenzübergang
Pfronten-Steinach (von Pfronten bis Reutte fährt derzeit noch die DB von Kempten kommend, wobei die Fahrt über die Grenze
hinaus im Auftrag und auf Verantwortung der Österreichischen Bundesbahnen erfolgt, übrigens gab es Pläne des für den
Personenverkehr Tirol zuständigen ÖBB-Managers, auch diesen Verkehr bereits jetzt im Herbst einzustellen, so dass die
Bezirkshauptstadt Reutte mit öffentlichen Verkehrsmitteln auf der Schiene nicht mehr erreichbar gewesen wäre).
Kempten/Reutte (mun). Kommenden Montag wird auf dem Abschitt Garmisch bis zur Landesgrenze der Außerfernbahn mit
dem Abbau der maroden FahrleitunRen begonnen. Gleichzeitig fahren statt der Personenzüge zwischen Garmisch und Reutte nur noch
Busse. Güterzüge verkehren allerdings weiter.
Das sagte Arno Guggenbichler von den österreichischen Bundesbahnen (ÖBB). Nach wie vor wollten die ÖBB ab Juni 2001
den Personenverkehr auf der gesamten Strecke ganz einstellen, Güterzüge sollen aber weiter fahren. Diese Situation könne
sich ändern, wenn ein anderer Betreiber für die defizitare Strecke gefunden werde. Der Oberallgäuer
Grünen-Landtagsageordnete Adi Sprinkart hat in einem Dringlichkeitsantrag im Verkehrsausschuss gefordert, Bayern und
Tirol sollten einen neuen Betreiber für die Bahn suchen.
Ein schwacher Trost: Wenigstens der Güterverkehr und damit der Bestand der Infrastruktur (Schienen) ist laut o.g. Bericht
nun endgültig gesichert (es war zuletzt zu befürchten, daß bis zu 140.000 Tonnen pro Jahr auf den LKW verlagert werden müßten).
Wie wir einem anderen Zeitungsbericht (Süddeutsche Zeitung vom 06.10.2000) entnommen haben, ist sogar ziemlich
sicher, dass im Frühjahr/Sommer wieder eine neue Oberleitung aufgebaut wird (die Fahrleitung war bisher der Dreh- und
Angelpunkt bezüglich des Bestandes der Strecke) Somit ist langfristig auch die Elektrifizierung sicher.
Bleibt nur noch zu hoffen, dass nun wirklich sehr bald ein neuer Betreiber defintiv sich bereit erklärt, die Strecke zu
übernehmen und dann unter privater Regie auch wieder Personenzüge auf dieser langschaftlich einmaligen Verbindung fahren.
Vielleicht kann ein neuer Betreiber das Ganze auch besser vermarkten.
>Da der einstweilen als Ersatz angebotene
Busverkehr vor allem im Winter bei ungünstigen Straßenverhältnissen oder bei Stau
zwangsläufig alles Andere als zuverlässig sein wird, empfiehlt es sich für Reisende aus dem Allgäu ab der kommenden Woche
NICHT mehr, weiter als bis Reutte (zwischen Kempten und Reutte fahren die Züge ohnehin mit Diesel und sind deshalb von der
Stromabschaltung nicht betroffen) mit öffentlichen Verkehrsmitteln zu fahren.
Wer nach Innsbruck oder weiter nach Süden will, dem können wir ab nächste Woche bis auf weiteres nur das nahelegen, was
bisher die DB-AG ohnehin schon immer getan hat (sie tat das
bisher, um zu VERHINDERN, dass zu viele Reisende auf die Ausserfernbahn kommen), nämlich den Umweg über Lindau - Bregenz - Bludenz und
dann über den Arlberg zu nehmen oder doch besser gleich mit dem Pkw über den Fernpaß zu fahren. Mit Letzterem
steht man dann zwar auch im Stau genauso wie der Bus, aber wenigstens sitzt man im Warmen, kann Autoradio hören und braucht
keine Angst zu haben, einen Anschluß zu versäumen und man muß auch nicht einen teuren Umweg bezahlen. Reisenden, die nach
Garmisch wollen oder müssen, bietet sich alternativ noch die Strecke über Geltendorf und Weilheim oder über München-Pasing an...
Grüße aus dem Allgäu
12.10.2000
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ÖBB wollen im Winter mit Bussen fahren
Bayer. Eisenbahngesellschaft will das verhindern!
Von Rolf Bickelhaupt
Pfronten. Ab 8. Okt. 2000 baut die Deutsche Bahn AG (DB) die Oberleitung zwischen Garmisch-Partenkirchen und
der Staatsgrenze bei Griessen ab. Dies ist für die DB aufgrund der maroden Oberleitung unbedingt erforderlich. Trotz vorhandener
finanzieller Mittel erfolgt vorerst jedoch kein Neubau der Oberleitung. Grund: die ungeklärte Lage in Österreich im
weiteren Verlauf der Trasse von der Staatsgrenze bis Reutte/Tirol. Zwar ist der Betrieb seitens der österreichischen
Regierung zunächst bis Sommer 2001 gesichert, aber was danach kommt, steht in der Sternen.
Zudem wollen die Österreichischen Bundesbahnen(ÖBB), die die Strecke von Garmisch-Partenkirchen bis nach Reutte/Tirol
grenzüberschreitend bedienen, über den gesamten Winter Schienenersatzverkehr (sprich Einsatz von Linienbussen)
durchführen. Grund: aufgrund der dann fehlenden Oberleitung auf deutschem Staatsgebiet müssen zwei Dieselloks eingesetzt werden,
und dafür könnten die ÖBB in ganz Österreich keine entsprechenden Fahrzeuge auftreiben. So zumindest Magister
Emmerich Müller, der Leiter des ÖBB-Personenverkehrs Tirol, am 1. Okt. 2000 auf einer Podiumsdiskussion der Gemeinde Pfronten
anlässlich des Tages der Regionen.
Das hat nun den Abteilungsleiter Planung bei der Bayerischen Eisenbahngesellschaft, Andreas Schulz, auf den
Plan gerufen. Am Rande der Podiumsdiskussion hat er Magister Müller das Angebot unterbreitet, dass er sich in ganz Europa
bemühen werde, die notwendigigen zwei Dieselloks aufzutreiben, damit die ÖBB dadurch in die Lage versetzt wird, auch im Winter
den Schienenverkehr aufrechtzuerhalten.
Sollte Schulz mit seinen angekündigten Bemühungen erfolgreich sein, so liegt dann der "Schwarze
Peter" ausschliesslich bei den ÖBB. Es wird also spannend!
05.10.2000
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OFFENES SCHREIBEN AN DEN ÖSTERR. VERKEHRMINISTER
VON DER "ALLGÄU-BAHN":
Sehr geehrter Herr Verkehrsminister,
das Internet-Projekt Allgäu-Bahn(http://www.allgaeu-bahn.de) begleitet in seiner Rubrik
"Rettet die Außerfernbahn!" konstruktiv die Bemühungen zahlreicher Organisationen und Persönlichkeiten, die
sich um den Erhalt der Außerfernbahn bemühen.
So wurde auch das an Sie gerichtete Schreiben (eMail) von PRO BAHN Allgäu/Tirol vom 2.10.2000, in dem Sie gebeten wurden, den
ÖBB-Regionalmanager Mag. Emmerich Müller abzuziehen, veröffentlicht.
Ab 8. Oktober 2000 wird die Deutsche Bahn AG (DB) die Oberleitung zwischen Garmisch-Partenkirchen und Staatsgrenze aufgrund des
maroden Zustandes abbauen. Trotz vorhandener finanzieller Mittel wird diese Oberleitung - zunächst - nicht ersetzt. Der Grund:
die ungeklärte Lage in Österreich über den Bestand der Außerfernbahn ab Sommer 2001. Ich bitte Sie nun, sehr geehrter
Herr Minister, die Besucher des Internet-Projektes "Allgäu-Bahn" davon zu unterrichten, ob die
Außerfernbahn auch über den Sommer 2001 auf österreichischer Seite weiterhin besteht und - wichtig - auch befahren wird und
wie lange die österreichische Staatsregierung den Bestand dieser Bahn garantiert.
Zu dem wollen die Österreichischen Bundesbahnen (ÖBB) über den ganzen Winter hindurch Schienenersatzverkehr auf dem Abschnitt
Reutte - Garmisch-Partenkirchen anbieten. So äußerte sich zumindest der schon oben angesprochene Mag. Müller auf einer
Podiumsdiskussion am 2. Oktober 2000 in Pfronten (Ostallgäu). Der Grund dafür sei die fehlende Oberleitung zwischen
Staatsgrenze und Garmisch-Partenkirchen. So müssten zwei Diesellokomotiven eingesetzt werden, und dazu hätten die ÖBB in
ganz Österreich keine entsprechenden Fahrzeuge vorrätig. Daraufhin hat Herr Dipl.-Ing. Andreas Schulz, Prokurist und
Abteilungsleiter Planung bei der Bayerischen Eisenbahngesellschaft mbH, Herrn Mag. Müller das Angebot
unterbreitet zu versuchen, in Europa diese zwei erforderlichen Diesellokomotiven aufzutreiben, damit die ÖBB dadurch in die
Lage versetzt werden, auch im kommenden Winter den Personenverkehr auf der Schiene aufrechtzuerhalten. Das Ausleihen
von Diesellokomotiven innerhalb der europäischen Bahnverwaltungen ist ein durchaus übliches Verfahren, um
Engpässe an Lokmaterial zu vermeiden.
So sehr das Angebot von Herrn Dipl.-Ing. Andreas Schulz zu begrüßen ist, so sehr wäre es wohl die Aufgabe der ÖBB,
selbst dafür zu sorgen, dass zwei Diesellokomotiven zur Verfügung stehen. Ich darf Sie daher bitten, den ÖBB die
entsprechende Weisung zu erteilen die sicherstellt, dass auch im bevorstehenden Winter der Verkehr zwischen Reutte und
Garmisch-Partenkirchen auf der Schiene stattfindet. Alles andere wäre der vorzeitige Todesstoß für die Außerfernbahn.
Desweiteren bitte ich um Mitteilung, wie sich die österreichische Staatsregierung die weitere Zukunft des
Güterverkehrs auf der Außerfernbahn vorstellt. In den letzten Jahren hat sich die Tonnage auf nunmehr dieses Jahr geschätzten
140.000 Tonnen verdoppelt. Die außerferner Wirtschaft - das belegen diese Zahlen - hat sich dadurch erfolgreich bemüht,
Güter von der Straße auf die Schiene zu bringen. Die leidige Diskussion um den Erhalt der Außerfernbahn ist nicht
förderlich, diese begrüßenswerte Entwicklung beizubehalten. ...
Mit freundlichen Grüßen Internet-Projekt ALLGÄU-BAHN
04.10.2000
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AUßERFERNBAHN GERETTET? - Landespressedienst Tirol vom 3.10.2000
"Der Abbau der Fahrleitung auf der deutschen Strecke der Ausserfernbahn ist aus technischen
Gründen notwendig. Trotzdem wird sichergestellt, dass der elektrische Schienenbetrieb auf der Ausserfernbahn
weitergeht."
Diese Zusicherung gab heute der stellvertretende ÖBB-Generaldirektor DI Helmut Hainitz dem
Tiroler Landeshauptmann Dr. Wendelin Weingartner.
Es soll laut Hainitz entweder durch die Deutsche Bahn im Auftrag der ÖBB oder durch die ÖBB selbst eine
neue Oberleitung errichtet werden. "Durch die Zusicherung der ÖBB, die Strecke langfristig weiterbetreiben zu
wollen, ist die Deutsche Bahn bereit, auch auf ihrem Streckennetz den Betrieb technisch zu gewährleisten", so
Landeshauptmann Weingartner
03.10.2000
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PRO BAHN ALLGÄU/TIROL FORDERT ABLÖSUNG EINES ÖBB-SPITZENMANAGERS
Offenes Schreiben an den österreichischen Verkehrsminister
In einem Schreiben an den österreichischen Verkehrsminister hat der Sprecher der grenzüberschreitenden Fahrgastvereinigung PRO BAHN
Allgäu/Tirol, Magister Martin Teißl, am 2. Oktober 2000 die Ablösung von Magister Emmerich Müller, dem Leiter des
ÖBB-Personenverkehrs Tirol, gefordert. Hier Auszüge aus dem
Wortlaut des Schreibens:
"Sehr geehrter Herr Verkehrsminister,
...
Dann darf ich Ihnen noch mitteilen, dass der Tiroler ÖBB-Regionalmanager für den Personenverkehr am 1. Oktober 2000
bei einer Veranstaltung zur Zukunft der Außerfernbahn in Pfronten nahe der Bayerisch-Tirolerischen-Grenze erneut erklärt
hat, dass die ÖBB bereits in diesem Herbst einen dauerhaften Schienenersatzverkehr mit Bussen einführen werden (auch der
überaus beliebte Schneeexpress soll im Winter durch Busse ersetzt werden). Mir ist bekannt, dass Sie bereits einmal eine
Weisung gegeben haben, dass die ÖBB hinkünftig solche Aussagen zu unterlassen haben und dass Sie garantieren, dass die
Außerfernbahn heuer sicher nicht stillgelegt werden wird. Können Sie Herrn Mag. Müller bitte nicht dahingehend
disziplinieren, dass er ENDLICH aufhört, derartige Aussagen zu machen, wie er sie am 1. Oktober 2000 wieder gemacht hat. Ich
darf dringend bitten, Herrn Mag. Müller von seinem Posten abzuziehen, da er trotz Ihrer Weisung weiterhin keine Gelegenheit
auslässt, um die Außerfernbahn noch heuer endgültig zu ruinieren. Ich darf bereits im Voraus für Ihre geschätzte
Stellungnahme danken.
Mit freundlichen Grüßen Martin Teißl PRO BAHN Allgäu/Tirol
02.10.2000
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Keine Übernahme durch die BOB
nach dem letzten Stand der Überlegungen seitens unseres Auftraggebers, der Bayerischen Eisenbahngesellschaft mbH (BEG),
einer Tochtergesellschaft des Bayerischen Staatsministeriums für Wirtschaft, Verkehr und Technologie, wird in Absprache mit dem
Fahrzeughersteller und uns auf einen Einsatz der "Integral"-Triebzüge auf der Ausserfernbahn
verzichtet. Mitentscheidend ist die Anzahl der derzeit verfügbaren Fahrzeuge, da eine bestimmte Zahl zuerst zwingend
für den Teillastbetrieb auf der Tegernseebahn-Strecke benötigt
wird.
Mit freundlichen Grüssen i.A. Hannes Geier BOB-Pressesprecher
01.12.2000
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Ab Dezember bereits mit der BOB im Außerfern?
Verhandlungen laufen mit der Bayerischen Oberlandbahn
Die Bayerische Oberlandbahn hat jetzt PRO BAHN Allgäu/Tirol mitgeteilt, dass derzeit Verhandlungen laufen und die BOB
möglicherweise den Auftrag erhält, in absehbarer Zeit (vielleicht schon im Dezember) die Strecke von Garmisch nach
Reutte mit Integraltriebwagen zu bedienen. Der Pressesprecher der BOB hat PRO BAHN gebeten, später bei ihm noch einmal nachfragen,
weil er derzeit noch keine sicheren Aussagen machen kann.
01.10.2000
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Schienenersatzverkehr bis 10.6.2001
Bis zunächst zum 10.6.2001 wird auf dem Teilstück der Außerfernbahn von Garmisch-Partenkirchen (GAP) nach Reutte/Tirol
Schienenersatzverkehr von den Österreichischen Bundesbahnen (ÖBB) durchgeführt. Auf dem Teilstück von Kempten nach Reutte/Tirol
rollt der Personen-Verkehr weiterhin auf der Schiene mit der DB AG.
Der Güterverkehr auf der Strecke zwischen Vils und GAP erfolgt jedoch weiterhin auf der Schiene.
Die Oberleitung zwischen GAP und Griesen (Staatsgrenze) wurde zwischenzeitlich abgebaut; entgegen ursprünglichen
Befürchtungen wurden gut erhaltene Fahrmasten nicht abgebaut.
Wer Neuigkeiten kennt, möge diese bitte im Forum der Allgäu-Bahn veröffentlichen. Danke!
01.10.2000
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Keine Totaldemontage der Oberleitung
Die DB AG hat zwar die Fahrleitung und das Tragseil zwischen Garmisch-Partenkirchen und der Staatsgrenze bei Griessen
demontiert. Allerdings wurden entgegen den ursprünglichen Planungen nur jene Masten abgetragen, die nicht mehr saniert
werden können. Alle anderen Masten sind erhalten geblieben.
Da der österreichische Verkehrsminister zurückgetreten ist, ist zu hoffen, das der Neue sich an die von seinem Vorgänger
abgegebene Bestandsgarantie zur Außerfernbahn hält.
30.09.2000
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Privater Interessent für Außerfernbahn
Ein privater Anbieter interessiert sich jetzt für die Außerfernbahn. Bereits am Dienstag werden entsprechende
Gespräche geführt, hat der Reuttener Bürgermeister Helmut Wiesenegg angekündigt.
Ob der neue Interessent die Bahn ganz übernehmen oder den Österreichischen Bundesbahnen die
finanziellen Mittel zur Erhaltung der Bahn zur Verfügung stellen will, ist noch nicht klar.
Sollte die Außerfernbahn einen Abnehmer finden, hat die deutsche Bundesregierung zugesichert, den
deutschen Streckenteil der Bahn auszubauen.
01.09.2000
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Außerfernbahn fährt weiter - Schliessung vorerst aufgehoben!
Österreichs Infrastrukturminister Michael hat am 27. August gegenüber Radio Tirol (ORF) versichert, dass die
Außerfernbahn nicht eingestellt wird, außer es gäbe Alternativen, mit denen die Betroffenen in der Region
einverstanden wären. Kurz zuvor hatten das Transitforum Austria/Tirol und die Arbeiterkammer Tirol eine Rettungsaktion
zum Erhalt der Trasse gestartet.
Die Österreichischen Bundesbahnen (ÖBB) wollten ursprünglich diese Strecke wegen Unrentabilität
einstellen. Offensichtlich hat dagegen Schmid sein Veto, das er kraft seines Amtes bei Stilllegungsabsichten der ÖBB hat,
eingelegt. Dies bedeutet zugleich, dass die Republik Österreich
das für die notwendige Sanierung der Strecke Pfronten - Reutte/Tirol - Garmisch benötigte Geld zur Verfügung stellen
wird.
Unabhängig davon wird es spätestens im Jahre 2007 zur Privatisierung der Außerfernbahn kommen, weil dies von
der Europäischen Union (EU) bei defizitären Eisenbahnstrecken für den Personenverkehr zwingend vorgeschrieben ist.
27.08.2000
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Allgäuer Zeitung vom 26.08.2000: Bayern und Tirol für Erhalt der Außerfernbahn
"Fischen. "Der Freistaat Bayern und das Land Tirol sind sich einig, dass die Außerfernbahn erhalten
bleiben muss." Dies hat Bayerns Wirtschaftsminister Dr. Otto Wiesheu an den Vorsitzenden des Regionalen Planungsverbandes,
Toni Vogler, geschrieben. Wie berichtet, soll die Außerfernbahn zwischen Garmisch, Reutte und Pfronten zum 6. Oktober stillgelegt
werden. Bayern halte, so heißt es in dem Schreiben weiter, an den "geplanten Infrastrukturmaßnahmen im Abschnitt Garmisch
- Griesen fest, solange eine Aussicht auf den Erhalt und die Bedienung der Strecke" bestehe. Das Land Tirol wiederum
wolle die Einhaltung des "Verkehrsdienstevertrages" mit der Österreichischen Bahn mit allen Mitteln durchsetzen."
26.08.2000
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Allgäuer Zeitung vom 24.08.2000: Protest gegen Stilllegung der Außerfernbahn
"Kempten. Mehrere Politiker aus der Region, dem angrenzenden Oberbayern und Tirol haben in einer Resolution gegen
die angekündigte Stilllegung der Außerfernbahn protestiert. Wie berichtet, hatte die Österreichische Bundesbahn bekannt gegeben,
die Bahnstrecke ab 6. Oktober einzustellen. Die Resolution an den österreichischen Bundeskanzler Schüssel war auf Initiative der
Wirtschaftskammer Tirol zustande gekommen."
24.08.2000
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Stellungnahme der DB Netz zur Außerfernbahn an PRO BAHN Allgäu
Abbau der Oberleitung in Deutschland aufgrund geplanter ÖBB-Streckenstilllegungsplänen
In den folgenden Ausführungen gibt die DB Netz AG den "schwarzen Peter" hinsichtlich der Stilllegung
der Außerfernbahn an die ÖBB. Hier die Stellungnahme der DB Netz AG:
"Sehr geehrter Herr Schmid,
vielen Dank für Ihr Schreiben vom 18.07.2000, in dem Sie sich für den Erhalt von Eisenbahninfrastruktur in
Bayern einsetzen.
Die DB Netz AG ist aus kaufmännischen Gründen allgemein gehalten, laufend die Notwendigkeit der Vorhaltung der
kostenintensiven Infrastruktur zu überprüfen und bei anstehenden Investitionen alle Möglichkeiten der
Kostenreduzierung zu nutzen. Hinsichtlich der Kreuzungsbahnhöfe Durach, Jodbad Sulzbrunn und Nesselwang haben erste
Untersuchungen ergeben, dass die Kreuzungsgleise sehr selten benutzt werden, und die Fahrpläne des Allgäu-Schwaben-Taktes
die Kreuzungsgleise dort entbehrlich werden lassen.
Sie werden verstehen, dass wir vor diesem Hintergrund vor der Erneuerung der abgängigen Anlagen sehr genau
prüfen, ob sie auch in Zukunft noch benötigt werden. Bei dieser Prüfung werden auch die Auswirkungen eines Rückbaus von
Kreuzungsgleisen auf die Leistungsfähigkeit der Strecke untersucht. Ergebnisse dieser Detailuntersuchungen für die
Strecke Kempten - Pfronten liegen noch nicht vor; Entscheidungen sind daher noch nicht getroffen worden. Sofern durch zusätzliche
Bestellungen des Freistaates Bayern neue, höhere Leistungsanforderungen an die Strecke gestellt werden, müssen
diese Untersuchungen natürlich neu geführt werden.
Wie Ihnen sicher bekannt ist, ist die Oberleitung auf dem Streckenabschnitt von Garmisch-Partenkirchen
nach Griesen abgängig und erfordert eine grundlegende Erneuerung. Die Umsetzung dieser Maßnahme wurde Anfang dieses
Jahres fachtechnisch geplant und sollte im Herbst erfolgen.
Im Frühjahr dieses Jahres wurden wir nun von der ÖBB schriftlich darüber informiert, dass die ÖBB
beabsichtigen, ihren Schienenpersonennahverkehr zum Fahrplanwechsel 2001 wegen Unwirtschaftlichkeit einzustellen. Als
Grund für die Einstellung nannten die ÖBB ein erhebliches jährliches Defizit und die beabsichtigte Kürzung bisheriger
staatlicher Zuschüsse. Auch stehen in den nächsten Jahren auf dem ca. 30 km langen Streckenabschnitt der ÖBB von Griesen bis
Pfronten-Steinach Investitionen in die Infrastruktur von über 40 Mio. DM an. Die durch das Fahrtgastaufkommen erzielten Erlöse
stehen bei nur. ca. 250 Reisenden pro Tag in keinem Verhältnis zu den erforderlichen Aufwendungen. Da auch die DB Netz AG in den
nächsten Jahren ca. 16 Mio. DM in ihre Anlagen investieren muss, ist die künftige Verkehrsabwicklung auf der Außerfernbahn aus
der Sicht des Infrastrukturbetreibers zumindest in Frage gestellt.
Vor diesem Hintergrund sah sich die DB Netz AG nun nicht mehr in der Lage, kurzfristig 5 Mio. DM in eine
notwendige Erneuerung der Oberleitung zu investieren. Da die Fahrleitungsmasten durch Frosteinwirkungen im kommenden Winter
einsturzgefährdet sind, haben wir uns zur Vermeidung einer technisch bedingten Streckensperrung entschliessen müssen, die
Oberleitungsanlagen (Masten, Oberleitung, Speiseleitung) noch vor Einbruch des Winters zurückzubauen. Dieser Rückbau wird im
Oktober dieses Jahres im Zuge einer Streckensperrung mit Schienenersatzverkehr erfolgen. Anschließend, also ab Anfang
November, ist auf diesem Streckenabschnitt wieder eine Betriebsabwicklung möglich, allerdings nur im Dieselbetrieb. Die
DB Regio AG ist bemüht, entsprechende Fahrzeuge in diesem Bereich einzusetzen.
Falls sich die verkehrliche Situation zugunsten einer Weiterführung bzw. Wiederaufnahme des Betriebes auf Seiten
der ÖBB ändern und ein elektrischer Betrieb wieder erforderlich werden sollte, ist unter Berücksichtigung der entsprechenden
Vorlaufzeiten eine Wiedererrichtung der Oberleitungsanlagen technisch jederzeit möglich. Letztendlich muss sich diese
Maßnahme jedoch für die DB Netz AG rechnen
Es ist richtig, dass die DB Netz AG ihr Regionalstreckennetz auf Wirtschaftlichkeit hin untersucht.
Bislang wurden jedoch noch keine Entscheidungen getroffen, Strecken im Allgäu an Dritte abzugeben oder Kooperationen mit
örtlichen, mittelständischen Unternehmen einzugehen.
Ich hoffe, Sie mit meinen Darlegungen ausreichend informiert zu haben.
Mit freundlichen Grüßen gez.: "Stempel"
21.08.2000
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Allgäuer Zeitung" am 19. Aug. 2000: "AUSSERFERNBAHN WIRD EINGESTELLT"
Unter dieser Überschrift veröffentlicht die "Allgäuer Zeitung" am 19. Aug. 2000 den folgenden
Bericht. Wie daraus zu entnehmen ist, sind sich die Österreichischen Bundesbahnen (ÖBB) und das Land Tirol nicht
einig geworden, den Erhalt der Bahn zu sichern. Die Bahn soll jetzt "zum Verkauf angeboten" werden!
Die Meldungen der "Allgäuer Zeitung" im Einzelnen:
Die Außerfernbahn Pronten - Reutte - Garmisch wird ab 6. Oktober ihren Betrieb einstellen, sagt Emmerich
Müller, der Leiter Personenverkehr bei der Österreichischen Bundesbahn (ÖBB). Vorläufig werden auf der Strecke Ersatzbusse
eingesetzt, bis endgültig über die Zukunft der Bahn entschieden ist. Aus wirtschaftlichen Gründen sei die Außerfernbahn für
die ÖBB nicht mehr tragbar, so Müller. Für den Erhalt der einzigen Bahn-Verbindung vom Allgäu nach Österreich über
Kempten - Pfronten - Reutte müssten laut Müller mindestens 30 Millionen Mark in die Infrastruktur investiert werden. Zusammen
mit dem Land Tirol sei es nicht gelungen, ein Konzept zur Rettung zu erstellen, sagt Müller. Auf deutscher Seite kann die
Bundesbahn die Fahrleitungen ebenfalls aus wirtschaftlichen Gründen nicht reparieren. Deshalb wird die Bahn ab Herbst zum
Verkauf angeboten.
19.08.2000
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Alpenpolitische Nachrichten-Agentur - MEDIEN-NETZWERK ALPEN: 18.08.2000
>>> Verdammt noch mal, stärkt endlich die Bahn!<
Von Wilfred ALPINUS Richter
Im ALPEN-NEWSLETTER vom vergangenen Montag zitierte ich aus dem Umweltbericht der Europäischen Umweltagentur:
".....So haben sich der Personen- und Gütertransport mehr als verdoppelt und zwar in einer dramatischen Verschiebung in
Richtung Strasse. Dies ist umso besorgniserregender, als diese Art von Verkehr mittlerweile wissenschaftlich gesichert als
Hauptemittent der Treibhausgase identifiziert wurde".....
Ausserdem wurden im Kommentar die anstehenden, massiven Streckenstillegungen bei den Regional- und Nebenbahnen in
Österreich angeprangert.
Nun, das "muntere Spielchen" Richtung "dramatische Verschiebung Richtung Strasse" geht weiter, wie verschiedene
Meldungen in dieser Woche bezeugen. Da kündigt der deutsche Verkehrsminister Klimmt in Presseaussendungen seines Ministeriums
"Mehr Tempo beim Ausbau der Strassen in den Bundesländern" an, und die bayerische SPD (!) verkündet
stolz, dass der Bund für Strassenprojekte in Bayern weitere 143 Millionen zur Verfügung stellt.
Die "schaurigste" Meldung aber betraf den Schienengüterverkehr. Nach verschiedenen Medien befindet sich
die Deutsche Bahn-Tochter DB-Cargo "in existenzbedrohenden Schwierigkeiten". Gerade diese Meldung tangiert den
Alpentransitverkehr auf fundamentale Weise, denn die Deutsche Bahn hätte die dringende Aufgabe, viel Güterverkehr aufzunehmen
und auf Langstrecken durch Europa und damit auch durch die Alpen zu schicken.
Irgendwie kommt mir die Deutsche Bahn mit ihrem Sektor Güterverkehr vor wie eine Fussballmannschaft, die vor lauter
Angst vor einer Niederlage nur noch mauert statt in die Offensive zu gehen und anzugreifen. Die Ergebnisse solcher Taktik sind
hinlänglich bekannt.
Die DB Cargo tut dasselbe: Der Gegner auf der Strasse ist stark, und so wird ängstlich "gemauert", sprich abgebaut,
statt anzugreifen. Wie heisst es so schön im Fussball: "Angriff ist die beste Verteidigung".
Beim ständigen Strassenausbau beisst sich die Katze in den
Schwanz: Mehr Strassen = mehr Verkehr = weitere Begehrlichkeiten. Die Umwelt bleibt auf der Strecke.
Verdammt noch mal, Politikerinnen, Politiker und Bahnverantwortliche: Stärkt endlich die Bahn!
P.S.: In der Ausgabe vom vergangenen Montag beschäftigte ich mich mit der drohenden Stillegung der Ausserfernerbahn
zwischen dem Allgäu, dem Tirol und dem Werdenfelser Land. Die DB und die ÖBB wurden "eingeladen", zu dem Kommentar
Stellung zu nehmen. Bisher - welche "Überraschung" - Fehlanzeige.
Da es sich bei der Ausserfernerbahn um eine alpengrenzübergreifende Bahn handelt, hat sich MEDIEN-NETZWERK
ALPEN entschlossen, diese Bahn zu einem PILOTPOJEKT GEGEN BAHN-ABBAUER UND VERKEHRS-VERNUNFT-TÖTER
zu erklären. Wer sich mit dieser Pilot-Aktion solidarisiert, sendet bitte ein e-mail mit entsprechender Meinungs-Äusserung an
ALPINUS Achtung: Die Zeit drängt.
18.08.2000
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ORF ON 18.08.2000: Hochschülerschaft für Außerfernbahn
Nach massiven Protesten aus dem Bezirk Reutte kritisiert jetzt auch die Hochschülerschaft der Uni-Innsbruck die geplante
Einstellung der Außerfernbahn. Davon wären auch viele Studenten aus dem Außerfern betroffen, die dieses
umweltfreundliche Verkehrsmittel zur Fahrt nach Innsbruck benützen.
Viele Studierende könnten sich kein Auto leisten und müssten demnach auf Linienbusse umsteigen,
die aber bereits jetzt meist überfüllt seien. Die Hochschülerschaft fordert die Bundesbahnen auf,
die Auflassung des Personenverkehrs nochmals zu überdenken.
18.08.2000
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ORF-ON 11.08.2000: ZUG FÄHRT AB - Außerfernbahn vor Schließung
Voraussichtlich am 6. Oktober soll die Außerfernbahn seitens der ÖBB und der Deutschen Bahn
eingestellt werden.
Das meldet die Tiroler Tageszeitung in ihrer heutigen Ausgabe. Am 6. Oktober soll angeblich die Deutsche Bahn auf den bayrischen
Streckenteilen den Strom abdrehen. Das Land Tirol sowie der Freistaat Bayern würden sich nach wie vor um den Erhalt der Bahn
bemühen, heißt es. Eine Möglichkeit wäre auch, für die Bahn einen privaten Betreiber zu finden. Ab dem 6. Oktober soll ein
Schienenersatzverkehr mit Bussen auf der Außerferner Strecke verkehren.
11.08.2000
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8. Juni 2000: Fahrt zu einem Begräbnis Protestkundgebung gegen die Schließung der Außerfernbahn
Die Österreichischen Bundesbahn (ÖBB) lässt keinen Zweifel: sie will so schnell als möglich die Außerfernbahn schliessen. Daher
trafen sich am 8. Juni 2000 Tiroler Landtags- und Kommunalpolitiker zu einer Protestkundgebung im bayerischen Grenzbahnhof Griessen.
Dass die Demonstration nicht im außerferner Tirol, sondern in Bayern stattfand, hatte den Grund dass der südbayerische
Fahrgastverband PRO BAHN den Politikern einen hypermodernen Triebwagenzug vorstellte. Und der erhielt von der ÖBB keine
"Einreisegenehmigung".
Auf der Zugfahrt zur Kundgebung brachte es der Bürgermeister von Reutte, Helmut Wiesenegg, auf den Punkt: "Ich fahr
jetzt zu einem Begräbnis". Und er war es auch, der die Akzente auf der Kundgebung setzte: so habe die ÖBB die
Strecke "bewusst heruntergewirtschaftet", um sie sodann aus Gründen der Ökonomie schließen zu können. Dies sei ein
"Todesstoß für die ganze Region". Die Fahrleitungen wären "noch für 30 Jahre gut", betonte der langjährige Eisenbahner
immer wieder. Die Schließung der Bahn würde auch eine massive Belastung des Straßenverkehrs mitsichbringen: bis zu
8.000 zusätzliche LKW würden dann jährlich über den Fernpaß fahren.
Die Trasse der Außerfernbahn müsse "betriebswirtschaftlich interessant" gemacht werden. Gleichzeitg forderte man die Regierungen
in Wien und Innsbruck sowie die ÖBB auf, die Verträge einzuhalten, die den Bestand der Bahn bis zum Jahr 2007 garantieren
würden. In die gleiche Richtung gingen die Beiträge des Landtagsabgeordneten Bernhard Eggel und von Hofrat Diethelm Judmaier vom Amt der Tiroler
Landesregierung, der einen Stundentakt zwischen Garmisch-Partenkirchen und Kempten einforderte. Und für die
Außerferner Wirtschaft betonte Dr. Reinhard Schretter aus Vils, dass auch der Güterverkehr auf der Schiene für
die Region ein wesentliches wirtschaftliches Standbein sei.
Angereist war der Fahrtgastverband PRO BAHN mit einem Triebzug aus München, den die Organisation leihweise von der
Saarbrücker Stadtbahn erhalten hatte. Und als Bürgermeister Wiesenegg den hypermodernen Zug sah, schöpfte er
wieder Hoffnung. Mit einem solchen Triebwagenangebot - so hofft er - könne auch die Außerfernbahn erhalten werden.
08.06.2000
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Frühjahr 2000: Faltblatt "Wandern mit der Außerfernbahn"
Wandern mit der Außerfernbahn - so lautet ein Faltblatt des PRO BAHN Regionalverbandes Oberbayern e.V.
Darin werden Ausflüge entlang der Außerfernbahn vorgestellt.
01.02.2000
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Die Verwirrspiele des ÖBB-Personenverkehrschefs
Von Markus Herbert Inderst
Dass der Personenverkehrschef einer der vehementesten Verfechter für die Schließung von Nebenbahn ist, wußte man
spätestens dann, als sich der Generaldirektor Draxler sowie auch andere Vorstanddirektoren mit öffentlichen Aussagen
zurückhielten, und VD Stindl weiterhin an den bisherigen Aussagen festhielt, womit die Reputation des Unternehmens
merklich nach unten sank. Warum VD Stindl in der Öffentlichkeit so vorpreschte, ist offensichtlich, da er schon der Meinung war,
fix im neuen Vorstand als Chef des Absatzbereiches anzugehören.
Zwischenzeitlich gibt es Überlegungen, ob man nicht die wichtigsten vier Nebenbahnen, die bei der Bevölkerung am
beliebtesten sind, im Rahmen einer neu zu gründenen Tochtergesellschaft weiterbetreiben möchte. Die Salzburger
Nachrichten (SN) vom 11. Oktober berichten unter anderem, dass sich die ÖBB an einigen fixen Schließungskanditaten wieder
interessieren. Konkret sind das
- die Pinzgaubahn
- die Ybbstalbahn
- die Mariazellerbahn un
- die Außerfernbahn
Der Hintergrund für das Weiterbetreiben dieser vier C-Netz-Bahnen liegt darin, daß sich der ÖBB-Vorstand vor
weiterer Konkurrenz fürchtet, insbesondere wegen des neuen Partners der GKE, der besonders finanzstark ist, und der ÖBB in
der Zukunft merklich Probleme (Nahverkehr) bereiten könnten.
SN berichtet, daß VD Stindl bestätigt, "daß es Überlegungen gäbe, sich via einer Tochter für die
Infrastruktur einzelner Strecken wieder zu bewerben. Daß die Idee aus dem Haus kommt, bestreitet er allerdings: Das ist eine
der Varianten, die außerhalb der ÖBB ventiliert werden." In der Tiroler Tageszeitung (TT) vom 12. Oktober war hingegen zu
lesen, "ÖBB-Personenverkehrschef Gerhard Stindl dementierte gestern gegenüber der TT Meldungen, wonach die ÖBB
schließungsgefährdete Nebenbahnen über eine zu gründende Tochtergesellschaft doch weiterführen könnten." Und Stindl
weiter, "wir werden uns an einer Ausschreibung dieser Bahnen nicht mehr beteiligen."
In Bezug auf die Außerfernbahn meinte Stindl gegenüber der TT, quot;die Fahrleitung werde von der DB demontiert, die ÖBB
werden den Personenverkehr mit Bussen bedienen, der Betrieb ist bis zum 9. Juni 2001 garantiert. Danach wollen die ÖBB den
Personenverkehr einstellen, der Güterverkehr könnte aber weiter betrieben werden." Während bei dieser Aussage VD Stindl das
Wort "könnte" verwendet, sagte er gegenüber der Süddeutschen Zeitung vom 6. Oktober, "das eine entgültige
Schließung des Güterverkehrs noch von Gesprächen zwischen den ÖBB und ihren Kunden abhänge." Stindl sagte aber weiter,
"Hintergrund für den Entschluß, die Außerfernbahn doch nicht zu still zu legen, sei das 1955 (es wurde eigentlich 1958
abgeschlossen) geschlossene Außerfern-Mittenwald-Abkommen (AMÜ) zwischen Österreich und Deutschland, welches die
österreichische und die deutsche Bahn verpflichtet, die Strecke zu erhalten. Das Abkommen sei bisher nicht gekündigt worden, und
bindet uns nach wie vor". Stindl bestätigt außerdem noch die von seinem Kollegen DI Hainitz zugesagte Sanierung der
Fahrleitung. Die DB hofft, wie aus diesem Artikel zu entnehmen ist, auf einen neuen Betreiber, den es auch geben wird. Denn der
Geschäftsführer der GKE, Mag. Weintögl, bestätigte gegenüber der TT auch weiterhin an der Außerfernbahn interessiert zu sein.
Er meinte allerdings auch, sollte sich die ÖBB via einer Tochter bewerben, dann fühle er sich "gefolzelt!".
Er sagte weiters, "falls man ÖBB-Lokführer bekomme, könne der Betrieb rasch aufgenommen werden, sonst werde es über ein Jahr
brauchen." Daß die GKE übrigens auch Lokführer der DB anmieten könnte, sei nur am Rande erwähnt.
Alleine schon diese Aussagen nur rund um die Außerfernbahn zeigen, wie verwirrend momentan ein Vorstandsmitglied in der
Öffentlichkeit agiert. Der ursprüngliche Plan, mehr Geld von den Ländern zu holen, bestätigt sich immer mehr, ansonsten
würden die ÖBB bezüglich ihrer Nebenbahnen viel offener und auch sachlicher argumentieren.
Abschließend sei noch erwähnt, daß die Idee der oben angesprochenen Tochtergesellschaft auf eine kleine Gruppe von
Schmalspurbahnfreunden zurückzuführen ist, die diese Idee im Rahmen einer Sonderfahrt damals verkündet haben. Für das
Schmalspurnetz im Waldviertel hätte es eine Lösung gegeben, indem eine tschechische Privatbahn, die ebenfalls eine
Schmalspurbahn nördlich von Litschau betreibt, die Bahn übernommen wollte, allerdings mit ÖBB-Fahrzeugen. Die ÖBB
waren damit nicht einverstanden und teilten dem interessierten Betreiber mit, daß die Fahrzeuge selbst benötigt werden. Wozu
eigentlich, wenn sie alle Schmalspurstrecken abgeben will!
01.01.2000
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Stellungnahme der DB Netz AG vom 26. Juli 2000 zum geplanten Fahrleitungsabbau
Sehr geehrter Herr Teißl,
wir danken für Ihr Schreiben vom 14.07.2000 und sind gerne bereit Ihnen eine Stellungnahme zu denen von
Ihnen dargestellten Punkten zukommen zu lassen.
Nach der Ankündigung des Vorstandsvorsitzenden der ÖBB Herrn Daxler, dass die ÖBB auf 23 Nebenstrecken in Österreich den
Personenverkehr mit Ende 2001 einstellen wird, wenn nicht Länder, Kommunen, Verbände etc. den Betrieb
finanzieren, wurde der Landshauptmann von Tirol, Wendelin Weingartner von Herrn
Stindl, ÖBB-Vorstand Personenverkehr, und Herrn Mag. Müller gebeten der Einstellung des Personenverkehrs auf der Außerfernbahn
im Wege einer Verhandlungslösung zuzustimmen.
Der Verkehrsdienstevertrag zwischen dem Land Tirol und ÖBB ist bis 2007 gültig, wobei eine
Änderung bei beiderseitigem Einvernehmen möglich ist.
Wie von Ihnen richtig dargestellt wurde die Sanierung der Oberleitung zwischen Griesen und Garmisch-Partenkirchen
aus Mitteln nach Bundesschienenwegeausbaugesetz 8.2 zwischen dem Freistaat Bayern und der DB Netz AG abgestimmt.
Nach der Ankündigung von ÖBB-Personenverkehr geht die DB Netz AG nicht mehr davon
aus, dass die Strecke als bestandsgesichert gilt und teilt dies dem Eisenbahnbundesamt mit,
auf Grund dessen das Eisenbahnbundesamt die Mittel für die Fahrleitungssanierung
nicht freigibt. Die Entwurfsplanung zur Erneuerung der Oberleitung auf der Außerfernbahn
wurde bereits im März 2000 gefertigt.
Unter den dargestellten Gesichtspunkten kann die abgängige Oberleitung auf der Strecke zwischen
Garmisch-Partenkirchen und Griesen von der DB Netz AG nicht erneuert werden.
Aus technischen Gründen muss daher auf DB-Seite spätestens ab 01.11.2000 der elektrische Betrieb eingestellt werden.
Über die Möglichkeit der Umstellung auf Dieselbetrieb werden zur Zeit zwischen ÖBB und
DB Regio Gespräche geführt.
Auf Grund von Gesprächen zwischen dem Bayrischen Wirtschaftsministerium,
OBB, DB Netz AG und Abklärung aller Sachverhalte mit dem Betriebsstandort München wurde den
Beteiligten mitgeteilt, dass für die Strecke Garmisch-Partenkirchen - Griesen für den kommenden Winter
die technische Verantwortung für den elektrischen Betrieb ohne eine grundlegende Erneuerung nicht mehr übernommen werden kann.
Deshalb muss ab 09. Oktober 2000 der Rückbau der Fahrleitung durchgeführt werden.
Während dieser Zeit ist Schienenersatzverkehr erforderlich. Eine Wiederinbetriebnahme mit Dieselfahrzeugen
wäre zum 05. November möglich.
Sollten Sie noch weitere Fragen in dieser Angelegenheit haben, stehen wir Ihnen gerne zur Verfügung.
Mit freundlichen Grüßen DB Netz AG, Niederlassung Süd
26.07.2000
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SZ vom 20.07.2000 Vergebliche Hoffnung auf Staatsvertrag
Außerfernbahn nach Österreich ist nicht zu retten
Von Christian Schneider
München - Das Aus für die Außerfernbahn scheint besiegelt.
Daran ändert auch ein Abkommen nichts, das Deutschland und Österreich 1955 für den Betrieb dieser Bahnstrecke
abgeschlossen haben. Die Außerfernbahn führt von Garmisch-Partenkirchen über österreichisches Gebiet nach Reutte
und von dort über Pfronten im Allgäu weiter nach Kempten.
Erst vor wenigen Tagen hatte der Grünen-Bundestagsabgeordnete
Albert Schmidt in einem Brief an den Bahn-Chef in Bayern, Peter Lisson, an dieses Abkommen erinnert und erklärt, die zwischen
Deutschland und Österreich getroffenen Vereinbarungen für die Außerfernbahn hätten den "Charakter eines
Staatsvertrages", aus dem sich die Bahn nicht einfach fortstehlen könne. In dem Abkommen sei der technische Erhalt der
Strecke vorgeschrieben.
Die Deutsche Bahn (DB) will - wie berichtet - auf dem deutschen Streckenabschnitt der Außerfernbahn zwischen
Garmisch-Partenkirchen und Griesen die sanierungsbedürftige elektrische Oberleitung abbauen und nicht mehr erneuern. Dies, so
befürchtet nicht nur Schmidt, bedeute das Ende für diese Strecke, die wegen zahlreicher Steigungen für den Betrieb mit
Diesel-Triebzügen nicht geeignet sei.
"Wir sind ein Privatunternehmen und daher für die Einhaltung von Staatsverträgen nicht der richtige
Ansprechpartner", erklärte am Mittwoch ein DB-Sprecher in München auf Anfrage der SZ. Weiter sagte der Bahnsprecher,
"wenn wir einen Auftrag erhalten, diese Strecke weiter zu befahren, dann werden wir das tun und dafür auch ein geeignetes
Fahrzeug finden". Damit hat die DB den Schwarzen Peter zunächst an das bayerische Wirtschaftsministerium weitergegeben,
das als Besteller von Zugleistungen tätig werden müsste.
Allerdings: Die Strecke zwischen Garmisch-Partenkirchen und Reutte wird derzeit von der Österreichischen Bundesbahn (ÖBB)
betrieben. Auf dem Abschnitt zwischen Reutte (Tirol) und Pfronten (Allgäu) fährt die DB im Auftrag der ÖBB. Erst ab Pfronten
fahren DB-Züge bis Kempten auf Bestellung und Rechnung des bayerischen Wirtschaftsministeriums. Die ÖBB hat schon vor
längerem wissen lassen, sie werde von 2001 an den Personenverkehr auf der Außerfernbahn einstellen. Erst nach
dieser Ankündigung hat sich die DB entschlossen, auf die sechs Millionen Mark teure Erneuerung der Oberleitung zu verzichten.
Copyright: 2000 Süddeutsche Zeitung GmbH / SV online GmbH
20.07.2000
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